
Die Situation der Geburtshilfe in der Lausitzer Klinik in Forst steht momentan im Mittelpunkt öffentlicher Aufmerksamkeit. Seit Sommer 2024 bleibt der Kreißsaal an Wochenenden geschlossen, was zu umfassenden Protesten geführt hat. Die angekündigte Schließung der Geburtshilfe-Station löst nicht nur bei den Anwohnern Empörung aus, sondern auch bei Entscheidungsträgern wie Landrat Harald Altekrüger, der die Notwendigkeit einer Geburtsstation in einer Kreisstadt betont. Nach Angaben von Tagesspiegel wird am 15. Februar eine Demonstration in Forst stattfinden, an der Altekrüger teilnehmen wird.
Die Gründe für die Schließung sind ein Rückgang der Geburtenzahlen und die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Hebammen. Laut rbb24 ist die Zahl der Entbindungen an der Lausitz Klinik in den letzten Jahren dramatisch gesunken – von etwa 500 im Jahr 2016 auf nur noch etwa 230 im Jahr 2022. Aktuell sind nur vier Vollzeitkräfte und zwei Beleghebammen in der Geburtshilfe tätig.
Hintergründe der Krankenhausreform
Im Rahmen der bevorstehenden Krankenhausreform 2025 steht die Lausitzer Klinik jedoch nicht alleine da. Viele Kliniken in Brandenburg kämpfen mit finanziellen Engpässen, die durch steigende Kosten und sinkende Geburtenraten verstärkt werden. Wie Dutch Bullion berichtet, wird die Reform voraussichtlich eine Transformationsfonds von 50 Milliarden Euro schaffen, um die Belastung der Kliniken zu reduzieren und die Versorgungsqualität zu sichern.
Die geplanten Änderungen beinhalten unter anderem eine Vorhaltefinanzierung, die rund 60 % der Kosten abdecken soll. Diese wird die finanzielle Basis der Kliniken stärken und eine Spezialisierung in der Behandlung fördern, was sich auf die Patientensicherheit und die Behandlungsqualität auswirken könnte. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass kleinere Kliniken aufgrund der neuen Anforderungen schließen müssen oder ihre Leistungen einschränken.
Proteste und Alternativen
Die medizinische Universität Lausitz könnte in die Planung und Umsetzung dieses Konzepts eingebunden werden. Solch eine Initiative könnte eine Antwort auf die Dringlichkeit und Notwendigkeit sein, die Geburtshilfe vor Ort zu erhalten, während weiterhin eine effektivere Krankenhausstruktur angestrebt wird.
Insgesamt stehen die Kliniken vor der Herausforderung, sich an neue finanzielle und strukturelle Anforderungen anzupassen, um die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern. In Zeiten von Rückgang der Geburtenzahlen und steigenden finanziellen Belastungen ist es entscheidend, innovative Lösungen zu finden, um die Versorgungsqualität in Brandenburg zu sichern und den Wünschen der Bevölkerung gerecht zu werden.