
Am 9. Februar 2025 demonstrierten rund 1.600 Menschen in Berlin gegen einen befürchteten Rechtsruck nach der Bundestagswahl. Die Protestierenden hatten sich in zwei Demonstrationszügen versammelt, die auf die CDU-Bundesgeschäftsstelle in der Reinhardtstraße abzielten. Der erste Zug, mit etwa 600 Teilnehmenden, startete an der SPD-Parteizentrale (Willy-Brandt-Haus) unter dem Motto „Gegen die Normalisierung von Transfeindlichkeit und Faschismus“. Der zweite, größere Zug endete mit rund 1.000 Demonstranten vor der CDU-Zentrale und war unter dem Titel „Großer Löschzug der freiwilligen Feuerwehr der Demokratie“ organisiert. Eine geplante Zusammenführung der beiden Züge an der Potsdamer Straße konnte jedoch nicht durchgeführt werden.
Bereits am Vortag waren in Berlin etwa 500 Menschen am Brandenburger Tor auf die Straße gegangen, um unter dem Motto „Rechtsruck stoppen! Demokratisch wählen!“ für eine demokratische Politik zu demonstrieren. Auch in Potsdam fanden Proteste statt, an denen etwa 150 Bürger teilnahmen. Auslöser dieser Demonstrationen war ein umstrittener Antrag der CDU zur Migrationspolitik, der mit Stimmen der AfD im Bundestag beschlossen wurde. Dieser Antrag hat eine Welle der Empörung ausgelöst und den Widerstand gegen eine als bedrohlich empfundene Entwicklung in der deutschen Politik angeheizt.
Protestbus sichergestellt
Die Proteste in Berlin sind nicht isoliert. In vielen anderen Städten Deutschlands gingen Menschen auf die Straße, um gegen den Rechtsruck zu demonstrieren. Laut Berichten nahmen in München etwa 250.000 Menschen an einer Kundgebung teil, während in Nürnberg rund 25.000 und in Bremen schätzungsweise 35.000 Teilnehmer gegen Rechtsextremismus protestierten. In Hannover zählten die Behörden etwa 24.000, die meisten davon der „bürgerlichen Mitte“ zugeordnet, die für Toleranz und Demokratie eintraten.
Deutsche Protestwelle gegen Rechtsextremismus
In weiteren Städten, darunter Bielefeld, Gießen und Hamburg, wurden ebenfalls zehntausende Menschen mobilisiert. Diese landesweiten Protestaktionen zeigen, dass der Widerstand gegen eine als gefährlich empfundene politische Entwicklung breiter und entschlossener geworden ist. Auch die Initiative „Omas gegen Rechts“ trug zum bundesweiten Protestaufruf bei, was zu einer Vielzahl von Aktionen und Solidaritätskundgebungen führte.
Die Demonstrationen in Berlin sowie in anderen Städten Deutschlands machen deutlich, dass ein wachsendes Bewusstsein für die Gefahren rechtspopulistischer Politik existiert. Die Bürgerinnen und Bürger fordern durch ihre öffentliche Präsenz eine Rückkehr zu einer demokratischen, integrativen Politik.