Tempelhof-Schöneberg

Sowjetische Jets über Berlin: Nervöse Bürger in höchster Alarmbereitschaft!

Am 7. April 1965 kam es in West-Berlin während der regulären Sitzung des bundesdeutschen Parlaments, der 178. Sitzung des Bundestages, zu gefährlichen Provokationen durch sowjetische Militärflugzeuge. Laut Welt flogen die sowjetischen Jets, darunter MiG-21 und Suchoi Su-7, in geringer Höhe über die Stadt und sorgten für beträchtliche Schäden. Durch die Überschallknalle zerbrachen Fensterscheiben, die Wände zitterten und Putz fiel von den Decken. Diese rücksichtslosen Manöver führten zu gesundheitlichen Problemen bei der Bevölkerung, vor allem bei älteren Menschen, die unter nervösen Störungen, Herzanfällen und Kreislaufschwächen litten.

Die Sitzung, die um 15 Uhr begann, war die erste, die seit längerem in West-Berlin stattfand. Die DDR-Führung wertete die Veranstaltung als Verstoß gegen die alliierte Vorbehaltsrechte, obwohl solche Sitzungen seit 1955 ohne Proteste stattfanden. Die Berliner Zeitung verdeutlicht, dass der Transitverkehr von der Bundesrepublik nach West-Berlin vor der Sitzung behindert wurde und die sowjetischen Jets auch den zivilen Flugverkehr störten. Der Protest der westlichen Stadtkommandanten wurde von der Sowjetunion ignoriert, was das Misstrauen zwischen den Blöcken weiter vertiefte.

Sicherheit und Spannungen

Die sowjetischen Flugmanöver brachen die Vier-Mächte-Übereinkunft, die militärische Aktivitäten über Berlin regelte. Diese rücksichtslosen Aktionen wurden von den westlichen Alliierten als äußerst gefährlich eingeschätzt. Trotz dieser Proteste und der offensichtlichen Bedrohung für die Sicherheit der Bürger, setzte die Sowjetunion ihre Manöver fort.

Die Situation verschärfte sich weiter durch Gerüchte über eine mögliche Schließung der Grenze durch Ost-Berlin, was die Bevölkerung verunsicherte. Viele Bürger in Berlin begannen, über einen möglichen Ausreiseversuch aus der DDR nachzudenken, was zu einer zunehmenden Kontrolle von Grenzgängern führte. Walter Ulbricht, Staatsratsvorsitzender der DDR, hielt eine internationale Pressekonferenz ab, um Pläne für eine Mauer am Brandenburger Tor zu dementieren, obwohl nur wenige Monate später, am 13. August 1961, der Bau der Mauer begann, die West- und Ost-Berlin für 28 Jahre trennen sollte.

Die Bundestagssitzung am 7. April 1965 stellte sich als die letzte in Berlin bis zur Wiedervereinigung am 4. Oktober 1990 heraus. Die Vorfälle und die ständige Bedrohung durch sowjetische Militärflugzeuge prägten die Beziehungen zwischen Ost und West in dieser kritischen Zeit der Geschichte und führten zu neuen Herausforderungen für die internationale Gemeinschaft.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
welt.de
Weitere Infos
mein-berlin.net

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