Berlin

Berliner Hochschulen in Gefahr: 25.000 Studienplätze auf der Kippe!

In einer alarmierenden Entwicklung sieht sich der Berliner Bildungssektor gravierenden Einsparungen gegenüber, die sowohl Studierende als auch die Hochschulen selbst betreffen werden. Der Berliner Senat hat beschlossen, in den Jahren 2026 und 2027 insgesamt 165 Millionen Euro einzusparen, wobei für das Jahr 2025 bereits beeindruckende 280 Millionen Euro gefordert sind. Professorin Julia von Blumenthal, Vorsitzende der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidentin der Humboldt-Universität, rechnet mit erheblichen Einschränkungen bei Studienplätzen und Studiengängen, was der Bildungslandschaft der Hauptstadt große Sorgen bereitet. Diese Kürzungen kommen zu einer Zeit, in der die Herausforderungen, vor denen die Hochschulen stehen, ohnehin schon signifikant sind.

So stehen die Universitäten und Fachhochschulen Berlins unter dem Druck, im Rahmen der diesjährigen Budgetverhandlungen bis zum Sommer detailliert über die Verteilung dieser Einsparungen zu entscheiden. Diese Einschnitte sind nicht nur finanzielle Maßnahmen, sondern könnten auch die Zukunft zahlloser Studierender in der Hauptstadt gefährden. Professor Jens Hermsdorf von der Hochschule für Wirtschaft und Recht schätzt, dass bis zu 25.000 Studienplätze bis 2027 verloren gehen könnten, ein drastischer Verlust für die akademische Infrastruktur.

Konkrete Auswirkungen auf die Hochschulen

Die konkreten Einsparungen sind offiziell verteilt auf verschiedene Hochschulen: Die Universität der Künste (UDK) muss acht Millionen Euro einsparen, die Berliner Hochschule für Technik (BHT) steht vor Kürzungen von 8,8 Millionen Euro. Die Humboldt-Universität wird gezwungen sein, 27 Millionen Euro einzusparen, während die Technische Universität (TU) und die Freie Universität (FU) bei 32 Millionen Euro beziehungsweise 41 Millionen Euro liegen. Diese Zahlen machen deutlich, dass die gesamte Hochschullandschaft von den Sparmaßnahmen betroffen ist, was auch individuelle Hochschulstrategien in den kommenden Jahren beeinflussen wird.

Besonders kritisch ist die Lage an der UDK. Dort entschied der Präsident, Professor Norbert Palz, dass vorerst keine neuen Professoren eingestellt werden. Die Hochschule befindet sich in einer „Krise“ und ist gezwungen, im aktuellen Jahr die Aufnahme neuer Studierender ernsthaft zu prüfen. An der Humboldt-Universität gibt es offiziell keinen Besetzungsstopp, dennoch werden einzelne Professuren nicht wieder besetzt, was unweigerlich zu einem Abbau von Studienplätzen führt.

Finanzielle Herausforderungen und studentische Reaktionen

Die finanziellen Herausforderungen betreffen auch die Sozialbeiträge der Studierenden. Ab 2025 ist ein Anstieg des Sozialbeitrags von derzeit 63 Euro auf etwa 85 Euro pro Semester geplant, was etwa 170.000 Studierende in Berlin betreffen wird. Diese Erhöhung, die sich aus den planmäßigen Kürzungen von 6,5 Millionen Euro beim Studierendenwerk ergibt, soll dem Haushaltsausgleich dienen. Bislang ist unklar, wie die Studierenden auf diese Erhöhung reagieren werden, während einige Hochschulen versuchen, Rücklagen zu mobilisieren, um die Einschnitte auszugleichen.

Kürzungspläne üben auf die Hochschulen und deren Angehörige Druck aus. Letzten Donnerstag fanden bereits Proteste statt, um auf die potenziellen negativen Folgen der Sparmaßnahmen aufmerksam zu machen. Aktivisten und Wissenschaftler stellten klar, dass die bisherigen Vorschläge des Senats die Qualität der Hochschulbildung gefährden könnten. Senatorin Ina Czyborra unterstrich jedoch die Notwendigkeit dieser Maßnahmen, um den Haushalt auszugleichen, während der Bildungssektor sich darauf vorbereitet, die Auswirkungen dieser Einschnitte ertragen zu müssen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
forschung-und-lehre.de
Weitere Infos
rolling-berlin.de
Mehr dazu
tagesspiegel.de

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