
Immobilienentwickler Trockland steht vor einer ambitionierten Aufgabe: Die umfassende Revitalisierung des ehemaligen DDR-Rundfunkgeländes in Berlin-Oberschöneweide. Dieses Gelände, das zwischen Nalepastraße und Rummelsburger Landstraße liegt, zählt zu den größten ungenutzten Brachflächen im Südosten Berlins und hat eine bewegte Geschichte als Sitz des DDR-Rundfunks von 1956 bis 1990.
Das Projekt trägt den Namen „Funkytown“ und hat zum Ziel, eine innovative Mischung aus Neubauten und revitalisierter DDR-Bausubstanz zu schaffen. Trockland hat hierfür acht namhafte Architekturbüros ausgewählt, die die Gestaltung des Geländes übernehmen: KSP Engel Berlin, Graft, Tchoban Voss, Grüntuch Ernst, Julian Breinersdorfer, Thomas Hillig, LAVA und LXSY. KSP Engel wird dabei die Masterplanung und den Entwurf der zentralen „Station“ im Bestandsbau „Block-E“ verantworten.
Neubauten und Bestandsrevitalisierung
Insgesamt sind acht Neubauten geplant, die als „Stations“ bezeichnet werden. Diese sollen vielfältige Räume für Studios, Ateliers, Eventflächen und Gastronomie bieten. Besonders bemerkenswert ist der Ansatz, dass der Bestandsbau „Block-E“ nicht abgerissen, sondern modernisiert wird. Hier sollen Flächen zwischen 250 und 10.500 Quadratmetern anmietbar sein, was eine attraktive Möglichkeit für kreative Unternehmen darstellt.
Derzeit sind Betonsanierungsarbeiten am Bestandsgebäude im Gange. Dieses Gebäude steht bereits seit Jahrzehnten leer und wartet nun auf seine neue Bestimmung. Die Umgebung des Geländes wird zudem von der Spree und der Insel Bullenbruch geprägt, was zusätzliche Möglichkeiten für eine attraktive Gestaltung bietet.
Kreatives Quartier im Herzen Berlins
Das „Funkytown“-Projekt soll nicht nur eine Wohn- und Arbeitsstätte bieten, sondern auch eine Ergänzung für die benachbarte Musik- und Eventlocation „Funkhaus Berlin“ darstellen. Ziel ist es, ein kreatives Quartier zu schaffen, das internationale Gäste anlockt und zur kulturellen Belebung der Region beiträgt.
Die Bedeutung der Revitalisierung solcher Brachflächen ist nicht zu unterschätzen. Laut Informationen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung sind brachliegende Flächen im suburbanen Raum oft schwer zu revitalisieren. Diese Flächen sind in der Regel nicht in zentralen Lagen angesiedelt und müssen kreativ in neue Nutzungskonzepte eingebunden werden. Projekte wie „Funkytown“ bieten daher nicht nur eine Chance zur wirtschaftlichen Revitalisierung, sondern auch zur kulturellen Bereicherung der Stadt.
Dank des Engagements von Community-Gruppen und Initiativen wie dem PopKulturOst e.V. wird die Geschichte des Ortes gewürdigt. Mit Recherchen und Buchveröffentlichungen von Alexander Pehlemann und Wolfgang Martin wird die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig gehalten, während gleichzeitig neue Perspektiven für die Zukunft geschaffen werden.
„Funkytown“ verkörpert somit eine Synthese aus Historie und Moderne, die Berlin-Oberschöneweide mit neuem Leben erfüllen soll.