
Am ehemaligen Standort des DDR-Rundfunks in Berlin beginnt ein neues Kapitel der Stadtentwicklung. Die Entwicklung eines kreativen Quartiers mit dem Namen „Funkytown“ steht bevor. Geplant sind insgesamt 50.000 Quadratmeter an Bruttogeschossfläche, die vornehmlich für gewerbliche Zwecke genutzt werden sollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schaffung von Work-Lofts sowie kleinen Studios für kreative Arbeit. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass die Mieter aus den Bereichen kreatives Handwerk, Gaming, Bildung und Kultur stammen sollen. Diese Informationen stammen von Tagesspiegel.
Das zentrale Element des Projekts wird der Bestandskern „Block E“ sein, der einst als Hauptquartier des DDR-Jugendsenders DT64 diente. Hier sind bereits Grundrisse vorhanden und die Planung für die Neubauten in der unmittelbaren Umgebung entlang der Rummelsburger Landstraße hat begonnen. Neun Berliner Architekturbüros sind mit diesen Neubauten betraut. Die Fertigstellung des „Block E“ ist für 2027 angekündigt, während die neuen Bauten bis zum Jahr 2028 vollendet sein sollen.
Gastronomie und öffentliche Einrichtungen
Zusätzlich zur kreativen Arbeitsumgebung wird auch ein großes Café mit Außenterrasse geplant. Gastronomische Angebote, Apartments und ein Kindergarten sollen ebenfalls Bestandteil des neuen Quartiers werden. Diese geplante Vielfalt zeigt, dass Funkytown mehr als nur ein Arbeitsort sein möchte. Es soll ein lebendiger Ort für kreative Köpfe und deren Familien entstehen, der soziale Interaktion fördert.
Hintergrund der Brachflächen-Nutzung
Die Entwicklung von Funkytown ist Teil eines größeren Trends in Berlin, der auf den Umgang mit zahlreichen Brachflächen abzielt, die seit dem Mauerfall verstärkt ins Blickfeld gerückt sind. Diese Flächen, die militärisch, gewerblich oder industriell genutzt wurden, warten auf eine Umnutzung, die oft zeitaufwändig und konfliktbeladen ist. Historisch wurden Industrie- und Infrastruktureinrichtungen am Stadtrand errichtet, wobei das Stadtwachstum diese überrollte.
Beispiele erfolgreicher Umnutzung in anderen Großstädten wie Paris oder Chicago zeigen, dass kreative Lösungen notwendig sind, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Berlin hat in den letzten Jahrzehnten viele dieser Flächen in interessante Projekte verwandelt. Funkytown stellt einen weiteren Schritt in diese Richtung dar, indem es kreative Nutzungskonzepte fördert und gleichzeitig den sozialen Austausch in der Stadt stärkt. Bauwelt hebt hervor, dass eine Identität und Anknüpfungspunkte zur umgebenden Stadt für Brachflächen grundlegend sind, um langfristige, flexible Planungen und einen Dialog mit den Beteiligten zu gewährleisten.
Der Projektentwickler Trockland, bekannt für umstrittene Projekte wie das Wohnungsbauprojekt Pier 61/64 an der East-Side-Gallery, ist für die Umsetzung von Funkytown verantwortlich. Es bleibt abzuwarten, welche Impulse dieses Projekt für die kreative Szene in Berlin setzen wird und wie es den urbanen Raum nachhaltig beeinflussen kann.