
Am 23. Februar 2025 steht die Bundestagswahl an, die in 299 Wahlkreisen ausgetragen wird. Diese Wahl verspricht, einige spannende Duelle zwischen prominenten Politikern zu bieten. Wolfgang Schmidt, Kanzleramtschef und Weggefährte von Olaf Scholz, tritt erstmals im Wahlkreis 20 (Hamburg-Eimsbüttel) an, der zuletzt von den Grünen gewonnen wurde. Im Wahlkreis 61 (Potsdam) kommt es zu einem Wettstreit zwischen den Spitzenkandidaten Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne), die beide ihre Landeslisten anführen.
Ein weiterer interessanter Wettkampf findet im Wahlkreis 83 (Berlin Treptow-Köpenick) statt, wo Gregor Gysi von der Linkspartei gute Chancen eingeräumt werden. Er benötigt jedoch mindestens drei Direktmandate für einen sicheren Einzug ins Parlament. Im Wahlkreis 94 (Köln) kandidiert Rolf Mützenich (SPD), der diesen Wahlkreis seit 2002 hält; zuletzt fiel sein Vorsprung jedoch gering aus. Auf der anderen Seite gelten im Wahlkreis 99 (Rheinisch-Bergischer Kreis) die Chancen für Christian Lindner (FDP) als sehr gering, nachdem er 2021 den vierten Platz belegte.
Wettbewerb um Direktmandate
Caroline Bosbach (CDU), Tochter des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach, hat gute Chancen im gleichen Wahlkreis. In Bayern ist Friedrich Merz (CDU) ein etablierter Kandidat und konnte 2021 im Wahlkreis 146 (Hochsauerland) mit 40,4 % gewinnen; dieser Wahlkreis ist traditionell fest in der Hand der Union. In Thüringen tritt Bodo Ramelow von der Linkspartei im Wahlkreis 192 (Weimarer Land II) an, wo ein enges Rennen gegen die AfD erwartet wird.
Hubert Aiwanger von den Freien Wählern tritt im Wahlkreis 229 (Rottal-Inn) gegen einen CSU-Bürgermeister an, wobei Prognosen die CSU in dieser Region vorne sehen. In München-Mitte könnte Stephan Pilsinger (CSU) sich knapp vor Dieter Janecek (Grüne) behaupten, während Jamila Schäfer (Grüne) in München-Süd um ihre Wiederwahl gegen Claudia Küng (CSU) kämpft. Die Spannung ist auch im Wahlkreis 7 (Pinneberg) spürbar, wo Ralf Stegner (SPD) kandidiert und der als „Orakel“-Wahlkreis gilt; der Sieger stellt traditionell den nächsten Kanzler.
Prognosen und Wahlanalysen
Eine Wahlkreisprognose von Election.de, erstellt am 7. Februar 2025, zeigt Trends und regionale Siegeschancen für die Parteien zwei Wochen vor der Wahl. Dabei wird deutlich, dass die Union (CDU/CSU) in vielen Wahlkreisen, insbesondere im Westen Deutschlands, führend ist. In Bayern hat die CSU einen uneinholbaren Vorsprung, während im Osten der AfD als erwarteter Wahlkreisgewinner prognostiziert wird.
Die Prognosen basieren auf demografischen Trends, regionalen Gegebenheiten sowie früheren Wahlergebnissen und den nominierten Kandidaten. Insgesamt wurden über 30 Millionen mögliche Wahlergebnisse statistisch simuliert. Für die SPD sind 35 Direktmandate zu erwarten, die CDU soll auf 147 kommen, die CSU auf 47, während die Grünen 11 und die AfD 40 Mandate bekommen könnten. Linke, SSW und FDP scheinen demnach leer auszugehen.
Es ist zu beachten, dass der Bundestag auf 630 Sitze begrenzt ist, und die Zweitstimmen entscheidend für die Sitzverteilung im Parlament sind. Eine neue Regelung zur Zweitstimmendeckung könnte zudem zu einer Situation führen, in der lokale Erststimmenerfolge unberücksichtigt bleiben. Prognosen deuten zudem an, dass 19 Direktmandate nicht zugeteilt werden, was unter anderem Kandidaten wie Sören Pellmann (Linke) und Gregor Gysi (Linke) betreffen könnte.
Die nächste Aktualisierung der Wahlkreisprognose wird am 14. Februar erwartet, was für die Parteien und ihre Kandidaten eine entscheidende Rolle spielen könnte, um sich optimal auf den Wahlkampf einzustellen.
Merkur berichtet, dass …
n-tv erklärt, dass …