
Das Bölschefest in Köpenick, welches in diesem Jahr zum 31. Mal hätte stattfinden sollen, wird endgültig abgesagt. Diese Entscheidung wurde Anfang März von Hans-Dieter Laubinger, Geschäftsführer der Laubinger Event GmbH, bekannt gegeben. Die Absage ist auf ernsthafte Sicherheitsbedenken zurückzuführen, die die Organisatoren nicht ignorieren konnten. Auf der Bölschestraße wäre eine Veranstaltung aufgrund der Gefahr möglicher Angriffe mit Fahrzeugen nicht verantwortbar. Geplante Betonbarrieren konnten nicht alle offenen Seitenstraßen und Straßenbahneinfahrten ausreichend sichern, weshalb die Sicherheit der Besucher nicht gewährt werden kann. Berliner Kurier berichtet, dass die Organisatoren lange über diese Entscheidung gerungen haben.
Ursprünglich hatten die Veranstalter in Erwägung gezogen, das Fest auf dem Marktplatz in Friedrichshagen durchzuführen. Das geplante Programm, das über 100 Künstler und Vereine umfassen sollte, blieb dabei unverändert. Doch selbst mit dem neuen Veranstaltungsort, der weniger Platz bietet, wurde die endgültige Absage ausgesprochen. Weder auf der Bölschestraße noch auf dem Marktplatz wird das Fest stattfinden. Eine Entwicklung, die die Sorgen hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit unterstreicht.
Der Hintergrund der Absagen
Die Absage des Bölschefestes steht nicht allein. Auch andere Feierlichkeiten, wie eine Abiturfeier im Tiergarten und Karnevalsumzüge in mehreren Städten, wurden aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt. Reitschuster berichtet, dass die offizielle Begründung für diese Maßnahmen oft mit der nicht mehr gewährleisteten Sicherheit verbunden ist. Die steigenden Anforderungen an Sicherheitsmaßnahmen und Rettungswege werden dabei als ständige Herausforderungen betrachtet.
Besonders im Fall der Abiturfeier im Tiergarten gab es spezifische Befürchtungen, dass pro-palästinensische Aktivisten Unruhe stiften könnten. Die Karnevalsumzüge wurden aus ähnlichen Gründen, insbesondere aufgrund von „Terrorgefahr“, abgesagt. Die Berichterstattung über solche Sicherheitsrisiken wird teils als selektiv kritisiert, wobei oft pauschale Hinweise auf „Vorschriften“ und „Prüfungen“ genügen.
Eine gesellschaftliche Veränderung?
Diese Absagen können als Zeichen einer sich wandelnden gesellschaftlichen Realität gewertet werden. Die Angst vor potenziellen Gefahren hat offenbar einen direkten Einfluss auf die öffentliche Feierkultur. Dies hat tiefgreifende Folgen für die Veranstalter und Teilnehmer, die unter diesen Umständen existenzielle Ängste entwickeln. Nach dem Beispiel Frankreichs, wo nach den Anschlägen von 2015 eine permanente Ausnahmesituation herrscht, stellt sich die Frage, ob die Politik insbesondere die Angst vor unbequemen Wahrheiten priorisiert und nicht der tatsächlichen Sicherheit.
Die Vorfälle zeigen deutlich, dass bestimmte gesellschaftliche Ängste, wie zum Beispiel die vor Terror, nicht ignoriert werden können. Das Bölschefest ist nur ein Beispiel unter vielen, das verdeutlicht, wie diese Entwicklungen die Zukunft der Feierlichkeiten in Deutschland beeinflussen könnten.