
Am 11. März 2025 findet im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg eine bedeutende Veranstaltung statt, die sich mit den ideologischen Grundlagen des Nationalsozialismus auseinandersetzt. Der Vortrag, organisiert von dem Beauftragten gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus des Bezirks, beleuchtet die geistigen Strömungen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diese Strömungen spielten eine wesentliche Rolle in der Entstehung und Durchsetzung des Nationalsozialismus, einem Regime, dessen menschenverachtende Ideologien nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch heute noch spürbare Spuren hinterlassen.
Im Fokus des Vortrags stehen fundamentalistische Konzepte wie Sozialdarwinismus, völkischer Nationalismus, Antisemitismus und autoritäre Denktraditionen. Diese Aspekte haben maßgeblich den Aufstieg des Nationalsozialismus unterstützt. Besonders der Sozialdarwinismus, der seit den 1870er Jahren Bestand hat, vermittelte eine menschenverachtende Sichtweise, die auch in der gegenwärtigen Gesellschaft immer wiederkehrt. Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt, dass der Sozialdarwinismus als Übertragung von Darwinschen Evolutionstheorien auf menschliche Gesellschaften interpretiert wird. Dies wird als ideologisches Element in der Neonazi-Szene betrachtet.
Sozialdarwinismus und seine Relevanz
Der Sozialdarwinismus, der von Herbert Spencer als „struggle for existence“ und „survival of the fittest“ geprägt wurde, argumentiert, dass Konkurrenz Eigenschaften wie Fleiß und Innovation fördert. Solche Ideologien führten historisch zur Entwicklung von Eugenik und Rassenhygiene, die besonders im Nationalsozialismus fatale Folgen hatten. Dies zeigt, wie tief verwurzelt diese menschenverachtenden Ansichten in der Gesellschaft sind.
Die Relevanz der Diskussion über Sozialdarwinismus und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft wird weiter verstärkt durch die Tatsache, dass aktuelle Studien belegen, dass eine signifikante Anzahl von Menschen immer noch sozialdarwinistischen Positionen zustimmt. Diese Ideologie wird häufig verwendet, um Randgruppen als minderwertig abzustempeln und damit eine gefährliche Grundlage für Diskriminierung und Gewalt zu schaffen. Das zeigt sich auch in der alltäglichen Gewalt, bei der Jugendliche Obdachlose angreifen und dabei abwertende Sprache verwenden. Diese Taten sind direkt der menschenverachtenden Perspektive des Sozialdarwinismus zuzuordnen.
Die Veranstaltung ist ein Teil der Vortragsreihe „Zur Geschichte des Nationalsozialismus. Ideologische Grundlagen und lokale Herrschaftspraxis.“ Weitere Informationen zur Vortragsreihe können auf der Internetseite des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg abgerufen werden. Es ist wichtig, dass solche Themen kontinuierlich diskutiert werden, um die Verbreitung menschenverachtender Ideologien in der heutigen Zeit zu erkennen und entgegenzuwirken.