Tempelhof-Schöneberg

Tempelhofer Feld: Berliner kämpfen um den Erhalt der grünen Oase!

Der Tempelhofer Feld in Berlin ist seit seiner Umwidmung in eine Freizeit- und Grünfläche ein umstrittenes Thema. In einem Volksentscheid am 25. Mai 2014 entschieden sich die Berliner mehrheitlich für den Erhalt dieser einzigartigen Fläche, die vor allem für Naherholung und als ökologischer Raum geschätzt wird. Dennoch gibt es Bestrebungen, Teile des Tempelhofer Felds zu bebauen, was dem eindeutigen Votum der Bürger widerspricht. Im Rahmen des aktuellen Diskurses über die Randbebauung des Tempelhofer Felds meldet sich nun der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu Wort und fordert ein Umdenken.

Die Diskussion um die Bebauung wird zusätzlich durch die Äußerungen von Friedrich Merz, dem CDU-Kanzlerkandidaten, angeheizt, der diese Pläne „gegen den erklärten Willen der Nachbarschaft“ durchsetzen möchte. Unterstützt wird er dabei von Olaf Scholz. Die schwarz-rote Koalition plant sogar eine erneute Abstimmung über die Bebauung, was den BUND und die Initiative „100 % Tempelhofer Feld“ auf den Plan ruft. Gabi Jung, die Geschäftsführerin des BUND, äußert deutliche Kritik an diesen Vorhaben.

Kritik an der politischen Vorgehensweise

Der BUND sieht die Ansprüche der Berliner Senatsparteien, allen voran von der CDU und der SPD, als zynisch an. Dies geschieht in einem Kontext, in dem die Genehmigungszahlen für neue Wohnungen aus Bestandsgebäuden sinken – von 4.430 im Jahr 2015 auf nur noch 2.382 im Jahr 2020. Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin, kritisiert dieses Politikversagen und fordert eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau sowie die Einrichtung einer Task Force „Bauen im Bestand“, die sich auf die Nutzung versiegelter Flächen wie Supermärkte und Parkplätze konzentrieren sollte.

Das aktuelle Geschehen steht in einem größeren Zusammenhang, der die zunehmende Urbanisierung und den Druck auf städtische Flächen widerspiegelt. Der überwiegende Teil der Weltbevölkerung, über 50%, lebt mittlerweile in städtischen Gebieten, und bis 2050 könnte dieser Anteil auf bis zu 70% ansteigen. Angesichts dieser Prognosen ist die Frage der Stadtentwicklung dringlicher denn je. Stadtbewohner erwarten besseren Zugang zu Wohnraum, was die sozialen und ökologischen Anforderungen an Stadtplaner erhöht.

Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung

Nachhaltige Stadtentwicklung umfasst nicht nur die Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch einen verantwortungsvollen Umgang mit den vorhandenen Flächen. Der BUND fordert daher die Anerkennung des ökologischen, klimatischen und sozialen Wertes von Freiflächen wie dem Tempelhofer Feld. Die Diskussion um die Bebauung stellt eine direkte Herausforderung an diese Prinzipien dar. Der BUND weist darauf hin, dass genügend ungenutzte oder untergenutzte Flächen in Berlin zur Verfügung stehen, die als alternative Standorte für Wohnungsbau dienen könnten, ohne auf die wertvollen Grünflächen verzichten zu müssen.

Die Stadtentwicklung muss sich also nicht nur auf ökonomische Aspekte konzentrieren, sondern auch soziale Nachhaltigkeit ernst nehmen. Im Dialog über solche Projekte sollten die Interessen zukünftiger Generationen und die Notwendigkeit einer ressourcenschonenden Bebauung Berücksichtigung finden. Der BUND wird daher alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um eine Bebauung des Tempelhofer Feldes zu verhindern und die politischen Entscheidungsträger zur Einsicht zu bewegen. Nur so kann der wertvolle Raum für die Berliner Bevölkerung erhalten bleiben und die Lebensqualität in der Stadt nachhaltig verbessert werden.

Umfassende Analysen zeigen zudem, dass die Entwicklungsanstöße in bestehende Gebäudestrukturen nicht nur besser zur Erhaltung der Stadtgrünflächen führen, sondern auch sozialverträgliche Lösungen fördern können. Die Schaffung neuer Wohnräume, die Berücksichtigung umweltfreundlicher Standards und der Erhalt von Freiflächen sind damit eng miteinander verknüpft, wie die Initiativen des BUND unterstreichen. Berlin Live und BUND Berlin haben diese Entwicklungen genau verfolgt und auf die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie zur nachhaltigen Stadtentwicklung hingewiesen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
berlin-live.de
Weitere Infos
bund-berlin.de
Mehr dazu
bpb.de

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