Tempelhof-Schöneberg

Proteste gegen Baum-Massaker: 160 Bäume drohen am Tempelhofer Damm!

Ende Februar gab es in Berlin-Tempelhof kontroverse Pläne, die 60 Bäume auf dem Mittelstreifen des Tempelhofer Damms zu fällen. Diese Fällungen, die von den Berliner Wasserbetrieben initiiert wurden, haben bereits zu einem Aufschrei in der Öffentlichkeit geführt. Kritiker bezeichnen die Rodung als „Baum-Massaker“, da sie als nicht zwingend notwendig erachtet wird. Der Hintergrund der Fällungen ist das neueste Verkehrskonzept der Senatsverwaltung für Mobilität.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) planen, den Tunnel der U6 zu sanieren, der unter einem Teil des Baumbestands verläuft. Die Fällungen könnten im schlechtesten Fall bis zu 160 Bäume betreffen. Die Berliner Wasserbetriebe geben jedoch an, dass konkret 84 Bäume im Zusammenhang mit den Arbeiten am Tempelhofer Damm gefällt werden sollen. Unklar bleibt, ob diese Zahl nur die Bäume im Mittelstreifen umfasst. Nach aktuellen Informationen von der BVG sollen 76 Bäume für die Tunnelsanierungsarbeiten wegfallen, die sich am westlichen Rand des Tempelhofer Damms befinden.

Geplante Fällungen und deren Hintergründe

Die Fällungen sind für die Winterperiode 2025/2026 vorgesehen, wobei der genaue Ablauf der zurzeit geschätzten achtjährigen Bauarbeiten noch nicht bekannt ist. Insgesamt wurden beim Bezirksamt 135 Anträge auf Baumfällungen eingereicht, die sich auf öffentliches Straßenland beziehen. Unter diesen Anträgen müssen lediglich vier Bäume wegen fehlender Vitalität gefällt werden, während 20 Bäume aufgrund eines veränderten Straßenquerschnitts weichen müssen. Zudem sollen 51 Bäume wegen anstehenden Bodenarbeiten fallen.

Ein weiterer Punkt, der in der Debatte eine Rolle spielt, sind die zusätzlichen Fällungen, die bereits auf Grundstücken anderer Eigentümer beantragt wurden, insbesondere im Tempelhofer Feld. Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck hat sich bereits für den Erhalt der Bäume und die Suche nach einer Umleitungslösung ausgesprochen. Heinrich Strößenreuther von der Initiative Baumentscheid Berlin betont, dass Fällungen vermieden werden sollten, wo immer es möglich ist.

Konsequenzen und Störungen im Verkehr

Zusätzlich zu den fälligen Bäumen sorgt der Schienenersatzverkehr der U6 für erhebliche Verkehrsprobleme am Tempelhofer Damm. Der Betrieb, der bereits seit März 2020 läuft, hat mehrere Staus und Chaos verursacht, insbesondere durch zugeparkte Busspuren. Anwohner und Gewerbetreibende äußern sich kritisch zur Kommunikation bezüglich der U6-Unterbrechung. Die Polizei und das Ordnungsamt mussten bereits eingreifen, um die Situation zu regeln.

Der Ersatzverkehr und die damit verbundenen Umleitungen haben zu längeren Staus in Richtung Stadtzentrum geführt. Zurzeit blockieren zahlreiche parkende Autos die gesonderten Busspuren, was für zusätzlichen Ärger sorgt. Die Berliner Verkehrsbetriebe berichten jedoch, dass die Umstellung auf den Schienenersatzverkehr insgesamt gut verlaufen sei. Dennoch bleibt die Diskussion um die fehlende Klarheit bezüglich der Lieferzonen für Gewerbetreibende und die verschärfte Parkplatzsituation in der Nachbarschaft aktuell.

Der Berliner Senat verfolgt mit dem Strategischen Entwicklungsplan Mobilität und Verkehr (StEP MoVe) das Ziel, den Kfz-Verkehr zu reduzieren und den Umweltverbund zu stärken. Der Plan sieht vor, den Anteil des Umweltverbundes bis 2030 von 74% auf 82% zu steigern. Dies geschieht im Kontext einer zunehmend urbanen Lebensqualität, die durch stadtverträgliche und klimafreundliche Mobilität geprägt sein soll. Berlin orientiert sich dabei an Beispielen anderer europäischer Staaten.

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