
In Berlin sind zahlreiche Sporthallen aufgrund von erheblichen Schäden und Mängeln bis auf weiteres gesperrt. Diese Situation führt zu spürbaren Einschränkungen für Schulen und Sportvereine im ganzen Stadtgebiet. Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Presse-Agentur identifiziert, dass in fast jedem der Bezirke Sporthallen nicht nutzbar sind, mit der Ausnahme von Treptow-Köpenick, was die drängenden Probleme in der Sportinfrastruktur der Stadt verdeutlicht. In den Bezirken wie Mitte und Tempelhof-Schöneberg sind die Schließungen besonders gravierend.
Im Bezirk Mitte sind sieben von insgesamt 89 Sporthallen geschlossen. Zudem gibt es in Tempelhof-Schöneberg erhebliche Probleme mit Wasser im Fundament und Schäden, die durch Haftkleber verursacht wurden. Diese Umstände erfordern umfassende Sanierungen, die sich über Jahre hinziehen könnten. Gleichzeitig sind in Pankow zehn von 112 Sporthallen nicht betriebsbereit, was nicht nur den Schulsport betrifft, sondern auch die Freizeitgestaltung der Bürger erheblich einschränkt.
Sanierungsbedarf und Sofortmaßnahmen
Die „Neue Sporthalle“ der Schweizerhof-Grundschule in Steglitz-Zehlendorf ist seit 2015 geschlossen und eine Wiedereröffnung ist ungewiss. Ähnliches gilt für zwei Doppelstockhallen in Neukölln, die seit 2016 als Notunterkünfte dienen und nun dringend saniert werden müssen. Laut Schätzungen wird der Sanierungsbedarf für bezirkliche Sportstätten auf etwa 400 Millionen Euro beziffert. Obwohl den Bezirken jährlich 200 Millionen Euro für Bauunterhalt zur Verfügung stehen, sind diese Mittel laut Aussagen des Landessportbundes nicht ausreichend, um der bestehenden Lage gerecht zu werden.
Die Berliner Schulbauoffensive (BSO) hat als Antwort auf die Missstände zur Erhöhung der Sporthallenzahl beigetragen. Seit ihrem Start wurden 19 neue Sporthallen errichtet, während sechs weitere sich im Bau befinden und zwei in Planung sind. Dieses Programm zielt darauf ab, die Infrastruktur für den Schulsport nachhaltig zu stärken.
Förderung von Sportstätten und gesellschaftliche Bedeutung
Die Bedeutung gut ausgestatteter, barrierefreier Sportstätten ist unbestritten – sie spielen eine wesentliche Rolle in der Daseinsvorsorge und sind entscheidend für das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung. Sportstätten fördern nicht nur die Gesundheit, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt, da sie Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Hintergründe ermöglichen. Der Bund hat in den letzten Jahren erheblich in die Förderung von Sportstätten investiert, wobei 2020 kurzfristig 150 Millionen Euro bereitgestellt wurden und in den folgenden Jahren jeweils weitere 110 Millionen Euro zur Verfügung standen.
Von 2020 bis 2022 hat Berlin insgesamt rund 29,5 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung gestellt. Diese Investitionen unterstützen die Entwicklung von Sportstätten, um dem Bedarf und der Nachfrage gerecht zu werden. Der Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten ist besonders relevant für die soziale Infrastruktur der Stadt und fördert die gleichwertigen Lebensverhältnisse, soziale Integration und Gesundheit in der Bevölkerung.