
Im Tarifkonflikt zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der Gewerkschaft Verdi wird intensiv um eine Einigung gerungen. Die Schlichter Matthias Platzeck und Bodo Ramelow haben einen Vorschlag erarbeitet, der eine Erhöhung des Grundgehalts um 430 Euro über eine Laufzeit von zwei Jahren vorsieht. Zudem sollen Zulagen für Schicht- und Fahrdienst sowie das Weihnachtsgeld angehoben werden. Diese Maßnahmen könnten in einigen Berufsgruppen zu einem Gehaltsplus von über 20 Prozent führen. Beide Parteien, BVG und Verdi, sollen nun in weiteren Verhandlungen über diesen Lösungsvorschlag beraten, um eine endgültige Einigung zu erzielen und weitere Ausstände zu vermeiden, berichtet rbb24.
Die Verhandlungen gestalten sich äußerst komplex und waren von einem ständigen Auf und Ab geprägt, wobei bis zur letzten Minute um Lösungen gerungen wurde. Verdi hatte in den zurückliegenden Wochen bereits fünf Mal zu Warnstreiks aufgerufen, nachdem die Gespräche in der sechsten Runde gescheitert waren. Der zentrale Streitpunkt in den Verhandlungen war die Forderung nach einer monatlichen Gehaltserhöhung von 750 Euro, welche von der BVG als „realitätsfremd und nicht finanzierbar“ bezeichnet wurde. Jüngsten Berichten zufolge lag das letzte Angebot der BVG vor der Schlichtung bei einer stufenweisen Erhöhung von 375 Euro über einen Zeitraum von 24 Monaten.Investment Week hebt hervor, dass die Schlichtung bis Ende der kommenden Woche Ergebnisse liefern soll.
Warnstreiks und mögliche Unbefristete Streiks
Trotz der laufenden Schlichtungsverhandlungen hat Verdi eine Abstimmung über unbefristete Streiks durchgeführt. Mit einer Zustimmung von 95,4 Prozent der Mitglieder wurde für die Möglichkeit gestimmt, die Arbeit niederzulegen, sollte es zu keiner Einigung kommen. Dies gibt Verdi größere rechtliche Spielräume für länger andauernde Streiks. Die Durchführung dieser Streiks ist jedoch noch nicht beschlossen, und die Gewerkschaft hofft, dass die Schlichtung zu einem erfolgreichen Ergebnis führt.
Die Verhandlungen sind geheim und verlaufen unter dem Motto „schlichten und schweigen“. Sollte die Schlichtung jedoch ergebnislos bleiben, könnte Verdi sofort zum Streik aufrufen, was die BVG und die Fahrgäste in Aufruhr versetzen würde. Diese Unsicherheiten kommen vor dem Hintergrund eines breiteren Kontextes, in dem auch andere Tarifkonflikte im öffentlichen Dienst zur Erhöhung des Drucks auf Unternehmen und Dienstleister in Deutschland beitragen. Diese Tarifkonflikte wurden von den Gewerkschaften teilweise mit harten Forderungen wie einer Gehaltserhöhung von 8% und mindestens 350 Euro mehr monatlich begleitet. Ein Teil der Geschehnisse, die sich im öffentlichen Dienst abspielen, wird von ZDF verdeutlicht, wo jüngste Einigungen nach mehreren Wochen schweren Konflikten und Streiks erzielt wurden.
Abschließend bleibt abzuwarten, ob die Schlichter Platzeck und Ramelow eine akzeptable Lösung finden können, die sowohl die Interessen der Beschäftigten als auch die finanziellen Möglichkeiten der BVG berücksichtigt. Die kommenden Verhandlungen könnten entscheidend sein, um einen unbefristeten Streik zu vermeiden und die Arbeitsbedingungen der 16.600 betroffenen Beschäftigten nachhaltig zu verbessern.