Steglitz-Zehlendorf

Skandal in Berlin: 80-jährige Ärztin verschreibt Tilidin an Süchtige!

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat eine 80-jährige Ärztin angeklagt, die zwischen Januar 2018 und Dezember 2021 in ihrer Praxis in Grunewald verschreibungspflichtiges Tilidin an suchtkranke Patienten ohne medizinischen Grund ausgestellt haben soll. Über einen Zeitraum von fast vier Jahren stellte die Ärztin insgesamt 273 Verordnungen für das Schmerzmittel aus, das ein erhebliches Suchtpotenzial besitzt. Laut aktuellen Berichten von Tagesspiegel wird der Ärztin Untreue sowie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen, was den gesetzlichen Krankenkassen einen Schaden von mindestens 7755 Euro verursacht hat.

Die Anklage wirft der Ärztin vor, Tilidin in übersteigenden Mengen verschrieben zu haben. Medizinisch ist das Schmerzmittel meist nur dann angezeigt, wenn andere Therapien versagen. Die tägliche Höchstdosis liegt bei 600 mg; höhere Dosen haben keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen. Ermittlungen deuten darauf hin, dass Angehörige einer polizeibekannten Großfamilie die Praxis der Ärztin aufsuchten, um die verschriebenen Medikamente für den Verkauf zu nutzen, was die Suchtproblematik ihrer Patienten zusätzlich verschärfte.

Konsequenzen und frühere Vergehen

Die Praktiken der Ärztin sind nicht neu, da sie bereits im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in die Schlagzeilen geriet. Im Juli 2024 erhielt sie eine Freiheitsstrafe von einem Jahr wegen unrichtiger Gesundheitszeugnisse sowie eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Diese Strafe wurde jedoch für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Sie hatte Ungeimpften angeboten, ein Impfzertifikat ohne die eigentliche Impfung zu bekommen, was erneut Fragen zu ihrer beruflichen Integrität aufwarf.

Die deutsche Rechtslage um Tilidin ist straff geregelt. Illegale Verschreibungen können gemäß dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) hohe Strafen nach sich ziehen. Der Besitz von Tilidin ist nur dann strafbar, wenn es nicht ärztlich verordnet wurde oder die Darreichungsform unter das BtMG fällt. Besondere Aufmerksamkeit erhalten Fälle, in denen Tilidin in flüssiger Form als Tropfen ausgegeben wird, da diese schnell und riskant wirken können. Nach Angaben von anwalt.de sind selbst geringste Verstöße gegen das Gesetz mit hohen Strafen bedroht.

Aktuelle Entwicklungen

Im Mai 2023 wurde der Ärztin die Berechtigung entzogen, Betäubungsmittel zu verschreiben, ein Schritt, der die Schwere ihrer Verstöße unterstreicht. Die Aufsichtsbehörden hatten bereits davor eine Suspendierung durchgeführt, um weiteres schädliches Handeln zu verhindern. Trotz der Vorwürfe, die gegen sie erhoben werden, gilt für die Ärztin die Unschuldsvermutung, bis ein Gericht über die Anklage entschieden hat. In der medizinischen Gemeinschaft weckt dieser Fall Besorgnis, da er weitere Diskussionen über den verantwortungsvollen Umgang mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln anstoßen könnte.

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Beste Referenz
tagesspiegel.de
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berliner-zeitung.de
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anwalt.de

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