
In der Nacht vom 5. April 2025 kam es in Berlin-Zehlendorf zu einem Vorfall, der die Aufmerksamkeit der Bundespolizei auf sich zog. Neun Personen waren in das Besprühen von drei S-Bahn-Wagen verwickelt, wobei eine Fläche von etwa 80 Quadratmetern beschädigt wurde. Der Vorfall ereignete sich gegen 1 Uhr, als die vermutlichen Täter die Einsatzkräfte bemerkten und daraufhin flüchteten. Während des panischen Rückzugs stiegen vier der Flüchtenden in ein Fahrzeug, wobei der Fahrer beim Losfahren zwei Einsatzkräfte der Bundespolizei und einen Mitarbeiter der S-Bahn touchierte. Diese konnten sich nur durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen, berichtete cityreport.pnr24-online.de.
Die gefährliche Flucht führte nicht nur zu einer leichten Verletzung eines Bundespolizisten am Bein, sondern auch zu Schäden an einem S-Bahn-Fahrzeug. Die Sprayer warfen während ihrer Flucht ihre Utensilien aus dem Fahrzeug. Ein Großaufgebot der Bundespolizei, unterstützt von einem Hubschrauber, konnte das Fluchtfahrzeug kurze Zeit später im öffentlichen Verkehrsraum stoppen und mehrere Festnahmen durchführen. Insgesamt wurden der Fahrer und drei Insassen festgenommen. Einer der Täter versuchte, einen S-Bahn-Mitarbeiter anzugreifen. Zwei weitere Männer wurden unweit des Tatorts unter einer Brücke festgenommen. Die Suche nach drei weiteren Komplizen blieb allerdings erfolglos.
Zusätzliche Festnahmen in Pankow
Fast zeitgleich wurde am Sonntagmorgen, um 2:50 Uhr, in Berlin-Pankow ein weiteres Graffiti-Vandalenpaar festgenommen. Diese beiden Männer, 29 und 42 Jahre alt und aus Polen stammend, wurden beim Besprühen einer S-Bahn auf einer Fläche von 30 Quadratmetern erwischt. Die Bundespolizei reagierte schnell und nahm die beiden vorläufig fest. Bei der anschließenden Durchsuchung wurden zahlreiche Sprayer-Utensilien sichergestellt. Ein Ermittlungsverfahren wegen schwerer Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs wurde eingeleitet. Nach einem kurzen Aufenthalt bei den Behörden wurden sie jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt, wie von mein-berlin.net berichtet.
Die Problematik der Graffiti
Illegale Graffiti sind nicht nur eine Straftat, sondern verursachen auch jährlich immense Schäden in Millionenhöhe durch die Beschädigung von sowohl öffentlichem als auch privatem Eigentum. Die Bundespolizei verfolgt konsequent alle angezeigten Schmierereien, da Täter neben strafrechtlichen auch erhebliche zivilrechtliche Konsequenzen erwarten müssen. Diese können in Form von Regressforderungen auftreten, die bis zu 30 Jahre nach der Tatausführung mehrere tausend Euro betragen können. Besonders gefährlich sind derartige Aktionen auf Bahnanlagen: Die starke Sogwirkung vorbeifahrender Züge kann für die Sprayer ein enormes Risiko darstellen, wie bundespolizei.de betont.
Die Bundespolizei und andere Behörden appellieren an die Öffentlichkeit, alle Hinweise auf Graffiti-Aktivitäten zu melden. Verdächtige Tätigkeiten sollten umgehend über den Notruf 110 oder die Hotline der Bundespolizei (0800 6 888 000) gemeldet werden, um weitere Vandalismusakte zu verhindern.