Steglitz-Zehlendorf

Kunst und Kultur: Wirtschaftsmotor für Berlins Zukunft?

Am 28. Januar 2025 fand der 27. RegioTalk des Regionalinkubators Südwest im ehemaligen Globetrotter-Gebäude in Steglitz statt. Bei dieser Veranstaltung wurde das Zwischennutzungsprojekt „Zeit ist knapp“ vorgestellt, das die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die wirtschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur.

Rund 40 Teilnehmende nahmen an der Podiumsdiskussion teil, darunter Cerstin Richter-Kotowski, die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport. Im Gespräch waren auch Steffen Otte, Direktor der Domäne Dahlem, Notker Schweikhardt, Senior Manager Kultur bei visitBerlin, und Moritz Senff, Geschäftsführer des Projekts „Zeit ist knapp“.

Wirtschaftliche Dimension der Kultur

Moritz Senff betonte in seinem Vortrag die Dringlichkeit, kulturelle Räume für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sein Ansatz zielt darauf ab, Orte für kreative Entfaltung zu schaffen und Platz für Kunst, Kultur, Musik sowie Jugendarbeit oder Sozialarbeit bereitzustellen. Cerstin Richter-Kotowski hob hingegen das Potenzial des Bezirks Steglitz für den Kulturtourismus hervor. Sie verwies auf das Projekt „Kulturkorso“, welches ein Netzwerk aus 14 Museen und Kultureinrichtungen im Südwesten Berlins bildet.

Notker Schweikhardt appellierte an die Anwesenden, die Vielfalt Berlins herauszustellen und weniger bekannte Stadtteile für Touristen attraktiver zu machen. Dies könnte aufgrund einer steigenden Nachfrage nach unkonventionellen Erlebnissen in der Stadt von erheblicher Bedeutung sein. Auch Steffen Otte zeigte auf, wie Synergien zwischen Kultur, Gastronomie und Wirtschaft einen wirtschaftlichen Mehrwert schaffen können. Dies deckt sich mit den breiteren Trends in der Kultur- und Kreativwirtschaft, die sich international zunehmend etablieren.

Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland

Die Diskussion über Kunst und Kultur ist nicht nur lokal, sondern hat auch nationale und internationale Dimensionen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland umfasst die Schaffung, Produktion und Verbreitung kultureller sowie kreativer Güter und Dienstleistungen. Diese erstreckt sich über verschiedene Teilmärkte wie Architektur, Design, Film, Musik und den Buchmarkt. Im Jahr 2019 konnte die Branche einen Umsatz von 174,1 Milliarden Euro erwirtschaften, was die immense wirtschaftliche Bedeutung dieses Sektors unterstreicht.

Die Begriffsdefinition für die Kultur- und Kreativwirtschaft wurde erstmals 2009 durch die Wirtschaftsministerkonferenz geschaffen, welche die zahlreichen Aspekte dieser Branche zusammenfasste. Diskrepanzen bei der Erfassung der erwerbsorientierten, teils subventionierten Kulturbetriebe zeigen jedoch, dass die kulturelle Landschaft vielschichtig und teils schwer greifbar ist. Vorbehalte gegenüber der Wirtschaftlichkeit kultureller Güter und der Einfluss von Digitalisierung und Globalisierung sind ebenso Gegenstand aktueller Debatten.

Zusätzlich wurden in den letzten Jahren Besorgnis über die Industrialisierung von Kultur laut, was in Ländern wie Skandinavien oder dem Vereinigten Königreich zu Forderungen nach nachhaltigen Lösungen führte. Dennoch bleibt die Kultur- und Kreativwirtschaft ein zentrales Betätigungsfeld der Wirtschaftspolitik in Deutschland, das kontinuierlich gefördert und weiterentwickelt werden sollte.

Insgesamt zeigt der RegioTalk, wie wichtig der Austausch über die wirtschaftliche Relevanz von Kunst und Kultur ist – nicht nur für Steglitz, sondern für ganz Berlin und darüber hinaus.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
berlin.de
Weitere Infos
prognos.com
Mehr dazu
de.m.wikipedia.org

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