Steglitz-Zehlendorf

Kürzungen bedrohen Berlins Botanischen Garten: Was nun?

Der Botanische Garten Berlin, gelegen im Stadtteil Dahlem, sieht sich derzeit massiv unter Druck. Der Berliner Senat plant Kürzungen, die nicht nur den Betrieb, sondern auch die Zukunft dieses bedeutenden Gartenbaustellen für Forschung und Bildung gefährden. Laut Tagesspiegel könnte das Mittelmeerhaus, eines der Highlights des Gartens, geschlossen werden, was sich direkt auf die vielfältigen Angebote auswirkt. Diese Einrichtung beherbergt über 1.100 Pflanzen und ist nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Forschung von großer Bedeutung.

Die Kürzungen haben bereits spürbare Folgen: Führungen im Nutzpflanzengarten für Schulklassen und Erwachsene sind betroffen. Thomas Borsch, der Direktor des Botanischen Gartens, berichtet von einem dramatischen Personalmangel und einem Notbetrieb, der seit Jahren andauert. Weitere fatalen Entwicklungen sind die drohenden Schließungen des Botanischen Museums, das seit 2024 wegen Modernisierung geschlossen ist und voraussichtlich 2026 wiedereröffnet wird.

Sanierung des Mittelmeerhauses

Eine signifikante Herausforderung stellt die geplante Sanierung des Mittelmeerhauses dar. In diesem Zusammenhang wird das Gebäude ab dem Spätsommer 2023 für mindestens zweieinhalb Jahre geschlossen. Die Investitionen für die Modernisierung, die im Jahr 1904 errichtet wurde, belaufen sich auf etwa 24 Millionen Euro. Die Arbeiten sind notwendig, um Korrosionsschäden zu beseitigen und die Fassade energetisch den modernen Standards anzupassen. Diese Schließung könnte entscheidende Auswirkungen auf die Besucherzahlen und die allgemeine Wahrnehmung des Botanischen Gartens haben. Seit Anfang 2024 soll mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen werden, allerdings bleibt abzuwarten, ob die Finanzierung sichergestellt ist, wie Entwicklungsstadt berichtet.

Der botanische Garten selbst spielt eine wesentliche Rolle für die Erforschung und Präsentation von Pflanzenarten. Er ist nicht nur eine kulturelle Einrichtung, sondern auch ein Touristenmagnet und eine Forschungsstätte. Diese multifunktionale Rolle wird durch die anhaltenden Kürzungen und den damit verbundenen Personalmangel stark gefährdet. Das vorgesehene Budget für die Pflege und Sanierung der denkmalgeschützten Schaugewächshäuser, welche laut einem Gutachten aus dem Jahr 2018 einen Gesamtbedarf von rund 174 Millionen Euro erfordern, kann derzeit nicht bereitgestellt werden.

Die Geschichte des Botanischen Gartens

Seit seiner Gründung hat der Botanische Garten eine direkte Verbindung zur Freien Universität Berlin, wodurch er stark von den finanziellen Entscheidungsträgern des Senats abhängig ist. Die Anfänge dieser Institution gehen bis zu nahezu 400 botanischen Gärten in Deutschland zurück, wobei der Botanische Garten Kiel als der erste botanische Garten im modernen Sinne gilt. Diese Gärten tragen nicht nur zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und genetischen Ressourcen bei, sondern haben auch historische Wurzeln, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen, wie die Übersicht auf Wikipedia zeigt.

Die geplanten Schritte des Senats erinnern an die Krise von 2003, als eine drohende Schließung durch 78.000 Unterschriften abgewendet werden konnte. Ob eine ähnliche Mobilisierung der Öffentlichkeit in der aktuellen Situation möglich wird, bleibt abzuwarten. Das Schicksal des Botanischen Gartens im Lauf dieser finanziellen Herausforderung bleibt ungewiss. Dennoch hat der Garten in der Vergangenheit bewiesen, wie bedeutend das Bewusstsein und die Wertschätzung für solche Einrichtungen sind.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tagesspiegel.de
Weitere Infos
entwicklungsstadt.de
Mehr dazu
de.m.wikipedia.org

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