
Am 3. April 2025 fand in Steglitz-Zehlendorf ein besonderes Ehrenamts-Speeddating statt, an dem Rainer Frohloff, Ehrenamtskoordinator des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB), teilnahm. Dieses Event zielte darauf ab, neue Mitglieder für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen, wobei zehn Organisationen ihre Arbeit vorstellten. Interessierte hatten die Möglichkeit, an jedem Tisch fünf Minuten lang Fragen zu stellen und Einblicke in die unterschiedlichen Angebote zu erhalten.
Der ASB, der unter anderem Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen sowie Wasserrettungsdienste anbietet, sieht sich in einer Schlüsselposition zur Unterstützung der Gemeinschaft. Der Katastrophenschutz, der bei Hochwasser, Stromausfällen und Zugunglücken eingesetzt wird, wird weiter ausgebaut und erfordert die Rekrutierung neuer Ehrenamtlicher. In Berlin engagiert sich inzwischen ein Drittel der Bürger*innen ehrenamtlich, was das Bundesministerium für Inneres und für Heimat als „Motor der Demokratie“ bezeichnet.
Ehrenamtliche Vormundschaften und deren Bedeutung
Ein besonders relevantes Thema im Bereich der Ehrenamtlichkeit betrifft die Unterstützung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Der Vormundschaftsverein Cura mobilisiert ehrenamtliche Vormünder, die jungen Geflüchteten bei der rechtlichen Vertretung helfen. Faris beispielsweise kam mit 17 Jahren als unbegleiteter Flüchtling aus dem Sudan nach Deutschland und wurde von Volker Kaltschnee unterstützt, der bei organisatorischen und persönlichen Herausforderungen an seiner Seite stand. Kaltschnee, geschult vom Kinderschutzbund Frankfurt, übernahm die Vormundschaft, um Faris die Integration in die deutsche Gesellschaft zu erleichtern.
Die Erfahrungen, die Kaltschnee während seiner ehrenamtlichen Arbeit sammelte, reichten von der Unterstützung bei Aufenthaltsstatus bis zur Begleitung in der schulischen und beruflichen Orientierung. Zudem erlernte er durch diese Beziehung wichtige Werte wie Durchhaltevermögen, Offenheit und Vertrauen. Kaltschnee befand es als bereichernd, die positive Entwicklung von Faris zu beobachten und ihm eine Stütze in herausfordernden Zeiten zu bieten.
Vielfältige Möglichkeiten der Unterstützung
Die Flüchtlingshilfe in Deutschland spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Geflüchteten. Diese Menschen haben oft traumatische Erfahrungen gemacht und suchen Sicherheit. Die Ehrenamtlichen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Betreuung, Verpflegung und Integration in die Gesellschaft. Ihre Tätigkeiten können dabei von wenigen Stunden im Monat bis zu mehreren Stunden pro Woche variieren.
- Unterstützung bei Sprach- und Integrationskursen
- Dolmetschen bei Behörden und Arztbesuchen
- Hilfe bei der Wohnungssuche und Begleitung zu Besichtigungen
- Organisation von Freizeitaktivitäten zur Förderung der Integration
An zahlreichen Stellen in Deutschland engagieren sich Organisationen wie die UNO-Flüchtlingshilfe, die Caritas und der ASB aktiv in der Flüchtlingshilfe. Diese Institutionen bieten zudem Schulungen für Ehrenamtliche an, um sie über Asylrecht und Sozialleistungen zu informieren. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Reflexion der eigenen Erwartungen und Grenzen, um eine gesunde Selbstfürsorge zu gewährleisten.
Insgesamt zeigt sich, dass das Ehrenamt einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft leistet — sei es durch Katastrophenschutzmaßnahmen, Unterstützung von Flüchtlingen oder Begleitung älterer Menschen. Die Berichte über die beeindruckenden Beziehungen, die dadurch entstehen, verdeutlichen den tiefen menschlichen Wert ehrenamtlicher Tätigkeiten.
Dank solcher Initiativen wird nicht nur die Gemeinschaft gestärkt, sondern auch das individuelle Wachstum aller Beteiligten gefördert, wie die Erfahrungen von Kaltschnee und Faris eindrucksvoll belegen.