
Der Druck auf den Ausbau der Anhalter Bahn wächst: Zwölf Berliner Bezirke sowie mehrere brandenburgische Kommunen haben sich in einer gemeinsamen Erklärung dazu geäußert. Ihr Ziel ist es, dieses bedeutende Projekt in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen und ihm eine vordringliche Einstufung zu verleihen. Bürgermeister Andreas Igel (SPD) aus Ludwigsfelde warnt vor einem drohenden Verkehrskollaps, der eintreten könnte, wenn keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden.
Die beteiligten Städte und Gemeinden setzen sich nicht nur aus Ludwigsfelde, sondern auch aus Luckenwalde, Jüterbog, Trebbin, Zossen, Großbeeren, Niedergörsdorf und Nuthe-Urstromtal zusammen. Des Weiteren unterstützen die Bezirke Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf die Forderungen. Der Ausbau wird als unverzichtbar für Pendler, Unternehmen, Reisende und Touristen angesehen, wobei der aktuelle Zustand der Anhalter Bahn alarmierend beschrieben wird.
Kapazitäten am Limit
Derzeit verfügt die Anhalter Bahn lediglich über zwei Gleise, die als zentrales Element des europäischen Eisenbahnverkehrs dienen. Die Kapazitäten sind nahezu erschöpft, und einige Streckenabschnitte weisen sogar eine Auslastung von über 100 Prozent auf. Dies hat bereits zu häufigen Unpünktlichkeiten im Personenverkehr geführt. Standortentwickler Torsten Wiemken äußert, dass der Transportbedarf in naher Zukunft die vorhandenen Möglichkeiten übersteigen könnte.
Laut den befragten Anrainer-Firmen betrachten drei Viertel den geplanten Ausbau als essentiell. Aktuell ist im Bundesverkehrswegeplan lediglich der Ausbau der Strecke Berlin-Südkreuz bis Ludwigsfelde als prioritär eingestuft. Dies bringt die beteiligten Akteure dazu, die Notwendigkeit eines viergleisigen Ausbaus zwischen Berlin-Südkreuz und Jüterbog nachdrücklich zu betonen. Der anhaltende Anstieg der Fahrgastzahlen sei nicht länger vom bestehenden Angebot zu bewältigen.
Wirtschaftliche Bedeutung und Unterstützung
Patrick Steinhoff (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung in Steglitz-Zehlendorf, hebt die Bedeutung der Trasse für die Entwicklung der angrenzenden Gebiete hervor. Auch der brandenburgische Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) wird als Unterstützer bezüglich der notwendigen Maßnahmen erwartet. Die wirtschaftliche Entwicklung der südwestlichen Hauptstadtregion, insbesondere im Hinblick auf das Güterverkehrszentrum Berlin-Süd-Großbeeren, steht auf dem Spiel.
Die Kommunen und Bezirke fordern daher eine unverzügliche Aufnahme des Ausbaus in den Bundesverkehrswegeplan, begleitet von einer entsprechenden Priorisierung. Obwohl konkrete Umsetzungen erst in den Jahren nach 2030 realisierbar erscheinen, sollten die vorbereitenden Planungen sofort beginnen, um den Herausforderungen des steigenden Pendler- und Reiseverhaltens gerecht zu werden.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Ausbau der Anhalter Bahn nicht nur für die Verbesserung des öffentlicher Verkehrs unerlässlich ist, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region haben kann. Weitere Informationen dazu finden sich in den umfassenden Berichten der relevanten Stellen. [nd-aktuell] berichtet, dass…