Steglitz-Zehlendorf

Berliner Bundestagswahl: Wer gewinnt die entscheidenden Wahlkreise?

In Berlin sind die politischen Verhältnisse 35 Tage vor der anstehenden Bundestagswahl angespannt. Rund 2,5 Millionen Wahlberechtigte dürfen am 23. Februar ihre Stimme abgeben. Im Gegensatz zur Europawahl und der Abgeordnetenhauswahl, wo auch 16- und 17-Jährige wählen dürfen, liegt das Mindestalter zur Teilnahme an der Bundestagswahl bei 18 Jahren, was den Zugang für junge Wähler:innen begrenzt. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung unter 70 Prozent, was die Dringlichkeit für eine Mobilisierung der Wählerschaft unterstreicht. Die Stimmen aus Berlin machten im Jahr 2021 weniger als 4 Prozent der bundesweiten Stimmen aus, ein Faktor, der die politischen Kräfteverhältnisse in der Stadt beeinflussen kann. taz berichtet, dass Berlin insgesamt 12 Wahlkreise hat, die größtenteils mit den Bezirken identisch sind, eine Ausnahme bilden Charlottenburg-Nord und Prenzlauer Berg Ost.

In den Bereichen um die Wahlkreise sind einige interessante Entwicklungen zu beobachten. Die Linkspartei hat die Möglichkeit, durch die Grundmandatsklausel im Bundestag zu bleiben, vorausgesetzt, sie gewinnt mindestens drei Wahlkreise. Ein prominentes Gesicht, das erneut kandidiert, ist Gregor Gysi in Treptow-Köpenick, während seine Kollegin Gesine Lötzsch nicht mehr zur Wahl steht. Sie wird von Ines Schwerdtner ersetzt. Ein weiterer spannender Aspekt ist die CDU, die durch eine bevorstehende Wahlrechtsreform möglicherweise in eine taktisch schwierige Lage geraten könnte, wenn sie mehr Wahlkreise gewinnt, als ihr Sitze zustehen. Michael Müller von der SPD könnte in Charlottenburg-Wilmersdorf chancenlos sein, da die Umfragen zugunsten der CDU stehen.

Die wichtigsten Wahlkreis-Kandidaturen

In Friedrichshain-Kreuzberg wird Katrin Schmidberger für die Grünen antreten, nachdem Canan Bayram zurücktritt. In Steglitz-Zehlendorf hingegen hat die CDU seit 2005 durchgehend gewonnen, und mit Adrian Grasse steht ein neuer CDU-Kandidat bereit. In Pankow gibt es Unsicherheiten um den bisherigen Kandidaten Stefan Gelbhaar, woraufhin Julia Schneider als neue Herausforderin ins Rennen geht. In der Wahlregion Marzahn-Hellersdorf gilt Mario Czaja (CDU) als sicherer Sieger.

In Lichtenberg wird Norman Wolf für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) antreten. Gleichzeitig hat die AfD mit Beatrix von Storch realistische Chancen. Im Tempelhof-Schöneberg wird Sinem Taşan-Funke für die SPD antreten, während Jan-Marco Luczak (CDU) als Favorit gilt. In Mitte wird Hanna Steinmüller von den Grünen voraussichtlich einen Sieg einfahren. In Reinickendorf kandidiert Marvin Schulz (CDU), und in Neukölln könnte die CDU mit Ottilie Klein gewinnen, auch wenn die SPD 2021 dort klar vorne lag. Helmut Kleebank von der SPD hat in Spandau gute Chancen, während Bernhard Schodrowski von der CDU als neuer Kandidat ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Rückblick auf vorherige Wahlen

Bei der Bundestagswahl 2021 wurden in Berlin 455 von 2256 Stimmbezirken wiederholt. Rund 550.000 Berliner:innen waren dazu aufgerufen, was etwas mehr als ein Fünftel der Wahlberechtigten ausmacht. Dies geschah im Rahmen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts, das feststellte, dass in einigen Wahlbüros Wahlpannen aufgetreten waren. Die Wahlbeteiligung bei der ursprünglichen Bundestagswahl 2021 lag bei 75,4 Prozent, während sie bei der Wiederholungswahl auf gut 50 Prozent fiel. Im Vergleich dazu betrug die Wahlbeteiligung bei der darauf folgenden Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl 2023 62,9 Prozent. Tagesspiegel erläutert, dass die Ergebnisse der Wiederholungswahl für eineinhalb Jahre relevant sind, bis zu den nächsten planmäßigen Bundestagswahlen 2025.

Zusätzlich ist es bemerkenswert, dass Wähler:innen bei der Bundestagswahl zwei Stimmen haben: eine Erststimme für einen Kandidaten im Wahlkreis und eine Zweitstimme für die Landesliste einer Partei. Diese Komplexität unterstreicht die Bedeutung einer informierten Wählerschaft. Die Wahlkarten zeigen die Wahlergebnisse auf Stimmbezirksebene und ermöglichen den Vergleich mit vorangegangenen Wahlen, was die Transparenz des Wahlprozesses fördert. Statista bietet eine detaillierte Analyse der Wahlbeteiligung in Berlin nach Altersgruppen an, die weitere Einblicke liefert, wie verschiedene demografische Gruppen an Wahlen teilnehmen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
taz.de
Weitere Infos
interaktiv.tagesspiegel.de
Mehr dazu
de.statista.com

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