
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hat am 4. März 2025 betont, dass viele Touristen in Berlin die Außenbezirke vernachlässigen. So sehen sie nur wenig von den Angeboten der Stadtteile wie Spandau oder Treptow-Köpenick. Um dieses Ungleichgewicht zu beseitigen, plant die Berliner Wirtschaftsverwaltung, den Tourismus in diese weniger frequentierten Gebiete gezielt zu fördern. Giffey hebt die immense wirtschaftliche Bedeutung des Tourismussektors für Berlin hervor. Im Jahr 2024 verzeichnete die Hauptstadt rund 12,7 Millionen Besucher und die Übernachtungen in Berlin überschritten erstmals die Marke von 30 Millionen seit der Corona-Pandemie. Der Spitzenwert aus dem Jahr 2019 von etwa 34 Millionen Übernachtungen bleibt allerdings noch unerreicht.
Bei der Analyse des Tourismusverhaltens stellt Giffey fest, dass Erstbesucher häufig zum Brandenburger Tor und in die Clubs der Stadt strömen. Hingegen entdecken Zweit- und Drittbesucher zunehmend die Potenziale der Außenbezirke. Dies zeigt, dass eine bewusste Förderung der weniger bekannten Stadtteile gefragt ist.
Fördermittel und Projekte
Für die Entwicklung des Tourismus in den Außenbezirken standen im Jahr 2024 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Von diesem Betrag wurden 1,5 Millionen Euro für 60 Maßnahmen in den zwölf Berliner Bezirken eingesetzt. Für 2025 sind abermals 1,8 Millionen Euro eingeplant, wovon bereits 500.000 Euro beantragt wurden. Es wurden Fördermittel unter anderem für kulturelle Veranstaltungen wie das Fête de la Musique sowie das Food & Culture Festival bereitgestellt. Diese Aufführungen tragen zur Attraktivität der Bezirke bei und ziehen Besucher an.
Doch aus budgetären Gründen wurde der Etat von 350.000 Euro für bezirksübergreifende Tourismusprojekte gestrichen. Dennoch bleibt der Bedarf an Fördergeldern bestehen, nicht zuletzt, da der Tourismus auch erhebliche Steuereinnahmen generiert, die für die Stadt von großer Bedeutung sind.
Podcast zur Fachkräftesicherung
Ein weiterer Aspekt der Tourismusförderung ist der Start des Podcasts „Berlin reloaded“, der im Frühjahr 2024 ins Leben gerufen wurde. Initiatoren sind acht bezirkliche Wirtschaftsförderungen in Berlin. Ziel des Podcasts ist es, die Arbeitsschwerpunkte und Projekte zur Fachkräftesicherung vorzustellen. In 15 Folgen stellen Bezirksbürgermeister und Fachkollegen Unterstützungsmöglichkeiten für Betriebe dar, die mit den Herausforderungen des Fachkräftemangels konfrontiert sind. Dabei wird auf die Notwendigkeit und Bedeutung von qualifiziertem Personal für den Tourismussektor hingewiesen.
Die Finanzierung des Podcasts erfolgt über Zuschüsse für besondere touristische Projekte, wodurch die entstehenden Inhalte sowohl für Fachkräfte als auch für interessierte Bürger zugänglich gemacht werden.
Insgesamt zeigt sich, dass Berlin nicht nur als pulsierende Metropole wahrgenommen wird, sondern auch viel zu bieten hat. Auf der Suche nach neuen Perspektiven und Angeboten, von den Hotspots bis hin zu den verborgenen Juwelen der Bezirke, wird die Stadt ihrer Rolle als innovativen Tourismusanbieter gerecht.
Giffeys Engagement unterstreicht die Bedeutung der Fördergelder und stellt sicher, dass Berlin auch in Zukunft eine attraktive Destination bleibt, sowohl für Erstbesucher als auch für wiederkehrende Gäste. Die Konsolidierung der touristischen Angebote in den Außenbezirken ist nicht nur ein wirtschaftlicher Imperativ, sondern auch eine kulturelle Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten im Bereich des Tourismus finden Sie auf Spreeradio, sowie umfassende Daten und Statistiken bezüglich der Berliner Tourismuswirtschaft auf Berlin.de.