
Am Montag, dem 10. Februar 2025, steht Berlin an einem kritischen Punkt im öffentlichen Nahverkehr: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sehen sich einem umfassenden Warnstreik gegenüber, der von der Gewerkschaft ver.di organisiert wird. Der Streik beginnt um 3:00 Uhr und endet am Dienstag um 3:00 Uhr. Während dieser Zeit bleibt der gesamte U-Bahn-, Straßenbahn- und der Großteil des Busverkehrs aus. Eine reibungslose Mobilität in der Hauptstadt ist somit nicht gewährleistet. Dies hat auch Auswirkungen auf den benachbarten Verkehr in Potsdam, wo insbesondere die Buslinie 638 betroffen ist, wie Tagesspiegel berichtet.
Die Buslinie 638 wird lediglich von S+U Rathaus Spandau bis Ritterfelddamm/Potsdamer Chaussee betrieben. Fünf Fahrten, die ab Rathaus Spandau abfahren, sind um 5:58 Uhr, 7:38 Uhr, 9:38 Uhr, 11:38 Uhr, 13:38 Uhr, 15:38 Uhr, 17:38 Uhr und 19:21 Uhr vorgesehen, während in umgekehrter Richtung lediglich alle zwei Stunden ein Bus fährt. Zu diesen Uhrzeiten gehört auch die Rückfahrt um 7:03 Uhr, 9:03 Uhr, 11:03 Uhr, 12:43 Uhr, 14:43 Uhr, 16:43 Uhr, 18:33 Uhr und 20:31 Uhr. Alle anderen Fahrten von Linie 638 verkehren aber planmäßig, ebenso wie die Linien 118, 316, 697 und N16.
Alternativen für Pendler
Während des Warnstreiks können Fahrgäste auf S-Bahn- und Regionalbahnen sowie Jelbi-Sharing-Angebote ausweichen. Wichtig zu beachten ist, dass Linien und Angebote, die im Auftrag der BVG von anderen Unternehmen betrieben werden, vom Streik nicht betroffen sind. Dazu zählen unter anderem die BVG Muva sowie Fähren der Linien F10, F11 und F12. Für diejenigen, die dennoch auf den Bus angewiesen sind, bietet die BVG eine Liste der Buslinien an, die während des Streiks planmäßig fahren.
Laut BVG werden einige Buslinien jedoch eingeschränkt operieren. Die Linien X36, 112, 124, 184, 744 und 893 sind unter den betroffenen Angeboten, die nicht in vollem Umfang verfügbar sein werden. Die Passagiere werden dringend gebeten, vor ihrem Fahrtantritt die Echtzeitinformationen in den BVG-Apps oder auf der Website der BVG zu prüfen.
Hintergrund und weitere Streiks
Der Hintergrund des Streiks sind laufende Tarifverhandlungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Tagesschau berichtet, dass ver.di weitere Arbeitskämpfe im Tarifstreit plant. Der nächste Verhandlungstermin findet am 11. November statt. Sechs Bundesländer sind betroffen, darunter Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, wobei insgesamt etwa 5.500 Beschäftigte in dieser Tarifrunde involviert sind.
Die Arbeitgeberseite, vertreten durch den Arbeitgeberverband (AGVDE), hat eine Lohnerhöhung von lediglich 3% ab dem 1. April 2025 angeboten, was angesichts der geforderten Ausgleichszahlungen von 1.300 Euro unzureichend erscheint. Auch in der Metall- und Elektroindustrie kommt es zu Warnstreiks, was die angespannten Verhandlungen im gesamten Sektor verdeutlicht.
Fahrgäste und Pendler in der Hauptstadt sollten sich auf eine herausfordernde Woche einstellen und gegebenenfalls alternative Reiseoptionen in Betracht ziehen.