
Am 20. März 2025 wurde das Glacis der Zitadelle Spandau nach umfangreicher Sanierung feierlich eröffnet. Diese Renovierung stellte einen bedeutenden Schritt dar, um das historische Areal aufzuwerten und neue Gäste in die Region zu locken. Das Bezirksamt Spandau informierte über die durchgeführten Maßnahmen, die auch unter Berücksichtigung von Natur- und Artenschutz erfolgten. Der Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) und der Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz Stephan Machulik waren bei der Eröffnung anwesend und präsentierten den Besuchern die Neuerungen.
Die Sanierung umfasste mehrere Maßnahmen zur Verbesserung des Geländes, darunter die Renaturierung der nördlichen Flächen sowie die Installation neuer, barrierearmer Sitzmöglichkeiten. Die Investitionskosten beliefen sich auf rund 2,7 Millionen Euro. Die Veränderungen zielen darauf ab, ein ökologisch wertvolles Umfeld zu schaffen und die Aufenthaltsqualität im Glacis zu erhöhen.
Verbesserte Aufenthaltsqualität und Erholungsraum
Das Glacis und der Zitadellengraben stehen als Landschaftsschutzgebiet unter Schutz und stellen einen wichtigen Erholungsraum dar. Über die Jahre hinweg wurde das Freiraum- und Entwicklungskonzept (FEK) erarbeitet, um den Erhalt des Zitadellenumfelds langfristig zu sichern. Die Neugestaltungsarbeiten, die bereits 2017 begannen, umfassten zunächst die Wiederherstellung historischer Sichtachsen sowie die Pflege von Gehölzen. Im Rahmen eines intensiven Partizipationsprozesses arbeiteten Vertreter von Fachämtern, Naturschutzverbänden und Bürgerinitiativen zusammen, um die Planungen abzustimmen und zu optimieren.
Besonders die neue Gestaltung östlicher Flächen des Glacis hebt sich hervor. Hier sind neue Wege, Sitzgelegenheiten und eine Zitadellenskulptur entstanden, die Liege-, Spiel- und Sitzmöglichkeiten bieten. Diese Erneuerungen sollen auch die Verbindung zur nahegelegenen Altstadt fördern und mehr Besucher in die Region ziehen.
Denkmalpflege und zukünftige Entwicklungen
Die Zitadelle Spandau gehört zu den besterhaltenen Renaissancefestungen Europas und lässt sich auf die Jahre zwischen 1559 und 1594 zurückverfolgen. Sie ist nicht nur ein geschützter Naturraum, sondern auch ein bedeutender Kulturstandort mit diversen Museen und Veranstaltungen. Die Gesamtanlage, die unter Denkmalschutz steht, bietet Lebensraum für seltene Tierarten wie Fledermäuse und Eisvögel.
Im unmittelbaren Umfeld der Zitadelle wird das Innovationsquartier „Havel Labs“ auf dem Areal einer ehemaligen Pulverfabrik realisiert. Das Projekt wird denkmalgeschützte Gebäude mit modernen, nachhaltigen Holz-Hybrid-Neubauten kombinieren. Der Bau soll im Frühjahr 2025 beginnen, Details zur Zeitplanung stehen jedoch noch aus.
Der Denkmalschutz in Deutschland unterliegt den einzelnen Bundesländern, deren Regelungen variieren. In Berlin wird der Denkmalschutz durch das Denkmalschutzgesetz Berlin (DSchG Bln) geregelt. Hierbei spielen das Bezirksamt und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg eine zentrale Rolle für die Umsetzung der Denkmalpflege, während die Oberste Denkmalschutzbehörde und das Landesdenkmalamt in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen angesiedelt sind.
Die Sanierung des Zitadellenglacis stellt somit nicht nur eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität dar, sondern sichert auch die Zukunft eines bedeutenden Kultur- und Naturstandortes in Berlin.