
Im März 2025 wird Spandau Gastgeber für eine Reihe von Aktionen, Workshops und Veranstaltungen sein, die sich mit den Themen Sexismus, Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen. Das Bezirksamt Spandau hat den sogenannten Aktionsmärz 2025 auf Instagram angekündigt und lädt alle Interessierten ein, an den zahlreichen Aktivitäten teilzunehmen. Die Aktionen sollen insbesondere die Dimensionen von Sexismus und Rassismus offenlegen und ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Diskriminierungsmerkmale schaffen. Hierzu zählen Geschlecht, Alter, Herkunft, Klasse, Behinderung, sexuelle Orientierung und Religion. Es wird betont, dass diese Merkmale sich überschneiden können und somit komplexe Diskriminierungserfahrungen hervorrufen.
Zu den Zielen des Aktionsmärz gehören die Förderung von Kunst und Kultur sowie der Austausch zwischen den Teilnehmenden, um Netzwerke zu stärken und gemeinsame Positionen einzunehmen. Das Programm ist ausführlich auf der Webseite des Bezirksamts einsehbar, wo alle geplanten Veranstaltungen aufgelistet sind und die Bürgerinnen und Bürger zur aktiven Teilnahme ermutigt werden. Dies ist besonders wichtig in einem Klima, in dem Diskriminierung und Rassismus im Alltag vieler Menschen Realität sind.
Ein Zeichen gegen Rassismus
Am Internationalen Tag gegen Rassismus, der ebenfalls im März begangen wird, will die Stabsstelle Integration des Bezirksamts Spandau ein deutliches Zeichen für Respekt, Toleranz und Anerkennung von Vielfalt setzen. Die Veranstaltungen richten sich an die vielfältig aktiven Spandauer, die an diesem besonderen Tag aktiv gegen Rassismus Stellung beziehen möchten. Der Veranstaltungsort wird vor dem Rathaus Spandau, Ecke Carl-Schurz-Straße 2/6 und Am Wall, 13597 Berlin, sein. Hier wird auch auf Barrierefreiheit geachtet, um allen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen.
Diskriminierung in Deutschland
Die derzeitige Situation in Deutschland ist alarmierend, da die Antidiskriminierungsstelle des Bundes berichtet, dass im Zeitraum von 2021 bis 2023 über 20.600 Fälle von Diskriminierung gemeldet wurden. Zu den häufigsten Diskriminierungsgründen zählen ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion sowie sexuelle Identität. Rassismus und Antisemitismus standen hierbei an vorderster Stelle. Die Dunkelziffer könnte sogar noch höher sein, da zwischen 16 und 30 Prozent der Bevölkerung angeben, diskriminiert worden zu sein. Die Beauftragten fordern daher dringende Reformen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), um den Schutz vor Diskriminierung zu verbessern und bestehende Lücken zu schließen.
Unter den Forderungen sind der Schutz vor Diskriminierung durch staatliche Stellen sowie die Sicherstellung von Barrierefreiheit und Schutz vor Diskriminierung durch Künstliche Intelligenz. Ferda Ataman, eine der Stimmen in dieser Debatte, beschreibt die Situation als eine „Diskriminierungskrise“ in Deutschland, die einen effektiven Schutz erfordere. Die Welle der Diskriminierung betrifft auch die LSBTIQ*-Gemeinschaft, die weiterhin besonders verwundbar ist. Die Berichte aus Spandau sind Teil eines größeren Diskurses, der laut Antidiskriminierungsstelle alle vier Jahre dem Deutschen Bundestag vorgelegt wird.
Das Engagement des Bezirksamts Spandau ist ein wichtiger Schritt, um der Diskriminierung entgegenzuwirken und einen Raum für Dialog und Veränderung zu schaffen. Die Bürgerinnen und Bürger sind gefordert, sich aktiv an diesen Veranstaltungen zu beteiligen und ihre Stimme gegen Diskriminierung zu erheben. Mit den geplanten Aktionen im Aktionsmärz 2025 setzt Spandau ein wichtiges Zeichen für ein respektvolles Miteinander.