
In Berlin verschwinden seit Wochen wertvolle Kunstschätze aus Parkanlagen und Friedhöfen. Besonders besorgniserregend ist der Diebstahl einer Büste des kommunistischen Führers Ernst Thälmann. Diese war fest auf einem Sockel in einer Mauer eingezementiert und wurde aufwendig entwendet. Die Polizei geht davon aus, dass die Diebe ein anderes Motiv als den bloßen Materialwert verfolgen. Besonders auffällig ist, dass die Diebstähle immer häufiger geschehen und auch schwerere Objekte, wie eine 100 kg schwere Bronzeglocke, entwendet wurden. Der Berliner Kurier berichtet, dass die Polizei schätzt, die Diebe könnten über Werkzeuge und Räumlichkeiten verfügen, um die Beute zu zerstören oder das Material gewinnbringend zu verkaufen.
Ein anderer möglicher Ansatz ist, dass die gestohlenen Kunstobjekte zum Kauf oder Tausch angeboten werden, möglicherweise an spezialisierte Händler. Der Ernst-Thälmann-Kopf wurde zwischen dem 30. Dezember 2024 und dem 2. Januar 2025 aus einem Grundstück in Berlin-Niederschönhausen gestohlen und ist ein Hohlguss, der von der Künstlerin Ruthild Hahne entworfen wurde. Die Jeanssie war Meisterschülerin an der Akademie der Künste in Berlin und gehörte zu den Gründern der Kunsthochschule Weißensee. Sie hatte dort auch ein Atelierhaus.
Wiederholte Diebstähle und Kunstproblematik
Ein weiteres besorgniserregendes Beispiel für die gegenwärtige Situation ist das Kunstwerk „Die Liegende“, das bereits zum zweiten Mal gestohlen wurde. Diese Skulptur, die auf dem Grab des Künstlers Heinrich Drake steht, hatte einen Wert von etwa 15.000 Euro und wurde nach einem vorherigen Diebstahl wiedergefunden. Diese Vorfälle zeigen die Verwundbarkeit von Kunst und Kulturstätten in der Hauptstadt und werfen die Frage auf, wie solchen Taten begegnet werden kann. RBB24 berichtet, dass die Polizei intensiv nach Zeugen sucht, die Informationen über die gestohlene Bronzeplastik haben.
Die Polizei ermittelt auch in Bezug auf die Möglichkeiten, wie die Plastik möglicherweise zum Kauf, Tausch oder als Pfand angeboten wurde. Hinzu kommt, dass der Ernst-Thälmann-Kopf mit einem Gießereistempel auf der Rückseite gekennzeichnet ist, was eine Identifizierung bei eventuellem Handel erleichtern könnte. Hinweise über die gestohlenen Kunstgegenstände können beim Fachkommissariat für Kunstdelikte des Landeskriminalamtes gegeben werden. Diese Entwicklung erfordert eine dringende Auseinandersetzung mit der Sicherheit von Kunstschätzen in Berlin.