
Heute, am 3. März 2025, sind die bundesweiten Proteste gegen Rechtsextremismus in vollem Gange. Nach der Bundestagswahl am 23. Februar, bei der die „Alternative für Deutschland“ (AfD) 20,8 % der Stimmen erhielt und als zweitstärkste Partei hervorging, bleibt der Kampf gegen den Rechtsruck in Deutschland ein zentrales Thema. Diese Ergebnisse sind alarmierend – die AfD hat sich in Ostdeutschland besonders stark verankert und ihr Wahlergebnis von 2021 nahezu verdoppelt. Die zunehmende politische Relevanz der AfD mobilisiert die Bevölkerung und führt zu einer Welle der Proteste.
Bundesweit sind im März 2025 zahlreiche Veranstaltungen geplant. Diese reichen von Demonstrationen bis hin zu Workshops, die sich gegen Hass, Antisemitismus und rechtsextreme Tendenzen richten. Neben physischen Veranstaltungen haben auch digitale Events an Bedeutung gewonnen, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Einige der geplanten Online-Events umfassen:
- 07.03.2025: „100 Jahre Hitlers ‚Mein Kampf'“ (19:30 Uhr)
- 20.03.2025: „Rechtspopulismus entgegentreten!“ (18:30 Uhr)
- 26.03.2025: „Kolonialismus in Comics“ (18:30 Uhr)
Aktuelle Proteste und ihre Motive
Am Wochenende demonstrierten Hunderttausende Menschen in verschiedenen Städten, was die Mobilisierung gegen die drohende Zusammenarbeit von Union und AfD weiter vorantreibt. Die Proteste sind nicht nur Ausdruck einer besorgten Zivilgesellschaft, sondern auch eine Reaktion auf die politische Strategie von CDU-Chef Friedrich Merz. Politologe Felix Anderl identifiziert zwei wesentliche Gründe für die aktuelle Protestwelle: Zum einen mobilisiert der zeitliche Rahmen vor der Wahl die Bürger, zum anderen erhöht Merz‘ neue Strategie die Dringlichkeit der Situation.
Diese Mobilisierung entfaltet Wirkung über die Metropolen hinaus und betrifft auch ländliche Regionen, was eine breitere Teilhabe der Bevölkerung ermöglicht. Bei den Protesten wird eine Polarisierung der politischen Landschaft prognostiziert, wobei sowohl die AfD als auch andere Parteien wie SPD und Grüne von dieser Aufregung profitieren könnten. Insbesondere die AfD wird von Verfassungsschutzämtern als rechtsextrem eingestuft und von vielen Demonstranten als ernsthafte Bedrohung für die Demokratie wahrgenommen.
Protestaktionen im Überblick
Am 1. März 2025 fanden bereits zahlreiche Demonstrationen in verschiedenen Bundesländern statt, darunter:
- Baden-Württemberg: Stuttgart und Freiburg
- Bayern: Würzburg und München
- Berlin: Offenes Treffen und Lichterkette
- Brandenburg: Oranienburg
- Hamburg: Antifaschistisches Frühstück
- Hessen: Frankfurt
- Mecklenburg-Vorpommern: Rostock und Wismar
- Niedersachsen: Hannover und Hildesheim
- Nordrhein-Westfalen: Düren und Oberhausen
- Rheinland-Pfalz: Koblenz
- Saarland: Saarbrücken
- Sachsen: Dresden und Chemnitz
- Sachsen-Anhalt: Schnellroda und Magdeburg
- Schleswig-Holstein: Büchen und Kiel
- Thüringen: Erfurt
In den letzten Wochen haben die Proteste zugenommen, angeheizt durch die politischen Entwicklungen der Union, die als Ende einer vermeintlichen „Brandmauer gegen rechts“ wahrgenommen werden. Der Zustand der politischen Debatte hat sich zudem wieder auf die Migrationsfrage fokussiert, während die Ängste in der Bevölkerung wachsen.
Die Zukunft dieser Proteste bleibt ungewiss. Kritiker argumentieren, dass die Mobilisierung nicht nachhaltig ist und dass langfristige politische Maßnahmen erforderlich sind. Dennoch ist es wichtig, dass die gesellschaftlichen Stimmen laut bleiben, um die politischen Entscheidungsträger daran zu erinnern, dass die Bevölkerung wachsam ist.
Insgesamt zeigen die Protestbewegungen 2025 ein starkes Aufbegehren gegen den Rechtsruck in Deutschland und verdeutlichen die Verankerung antifaschistischer Haltungen in der Zivilgesellschaft, die sich der Verteidigung der Demokratie verschrieben hat. Für die Politik ist dies ein klarer Hinweis, dass der gesellschaftliche Druck steigt und Handlungsbedarf besteht.