
Am Montagnachmittag, den 15. Januar 2025, ereignete sich in Weißensee, Bezirk Pankow, Berlin, ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem eine 40-jährige E-Scooter-Fahrerin von einem Lkw erfasst wurde. Laut Berliner Zeitung überholte der Lkw die Frau, wodurch es zu einer Berührung zwischen den beiden Fahrzeugen kam. Dies führte zu einem Sturz der E-Scooter-Fahrerin, die nach dem Vorfall mit Oberkörper- und Schulterverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, wo sie stationär behandelt wird. Die Ermittlungen wurden von dem Fachkommissariat für Verkehrsdelikte der Polizeidirektion 1 (Nord) aufgenommen.
Dieser Unfall wirft ein Licht auf die zunehmenden Gefahren, die E-Scooter-Fahrer im Straßenverkehr treffen können. E-Scooter sind mittlerweile ein fester Bestandteil des urbanen Verkehrs, jedoch scheint die Gefährdung für die Fahrer oft unterschätzt zu werden. Der ÖAMTC berichtet, dass im Jahr 2023 in Österreich 1.762 Unfälle mit E-Scooter-Beteiligung registriert wurden, bei denen 1.607 E-Scooterfahrende verletzt wurden, während drei Menschen ihr Leben verloren. Diese Zahlen verdeutlichen die steigenden Risiken, die mit der Nutzung von E-Scootern verbunden sind.
Unfallstatistik und Ursachen
Im Jahr 2023 mussten in Deutschland 9.425 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden registriert werden. Dies bedeutet einen Anstieg um 14,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders alarmierend ist die Verdopplung der Todesopfer von 11 auf 22. Die häufigsten Unfallursachen sind falsche Fahrbahnnutzung und Alkoholeinfluss, wobei 66,3 % der Unfälle von E-Scooter-Fahrenden selbst verursacht wurden. In Großstädten ereignen sich 60 % der Unfälle, was das Gefahrenpotential in urbanen Gebieten unterstreicht.
E-Scooter werden rechtlich mit Fahrrädern gleichgestellt, was bedeutet, dass Nutzer mindestens 14 Jahre alt sein müssen, um diese Fahrzeuge fahren zu dürfen. Zudem gilt ein Alkohollimit von 0,5 Promille, wobei für unter 21-Jährige und Führerschein-Neulinge ein Alkoholkonsum komplett untersagt ist. Dies macht die Einhaltung der Verkehrsregeln und die Förderung der Fahrfertigkeiten umso wichtiger.
E-Scooter und Sicherheit
Der ÖAMTC empfiehlt verschiedene Sicherheitsmaßnahmen, um das Unfallrisiko zu minimieren. Dazu gehört das Üben in geschützten Bereichen vor der ersten Fahrt, das Tragen eines Helms sowie das Fahren mit hellen Kleidungsstücken und Reflektoren in der dunklen Jahreszeit. Diese Ratschläge sind besonders relevant, wenn man bedenkt, dass E-Scooter bei 3,2 % der insgesamt 291.890 Unfälle mit Personenschaden beteiligt sind und dass 48 % der E-Scooter-Nutzenden sich bei Zusammenstößen mit Pkw verletzen.
In Anbetracht dieser Statistiken und der Geschehnisse in Berlin wird deutlich, dass sowohl die Fahrer als auch die anderen Verkehrsteilnehmer ein wachsendes Bewusstsein für die Risiken entwickeln müssen, die mit der Zunahme von E-Scootern auf den Straßen verbunden sind. Es ist an der Zeit, Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken und die Verkehrserziehung zu fördern, um Unfälle wie den in Pankow zu vermeiden.