
Die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Pankow hat einen bemerkenswerten Antrag zur Umbenennung der Straße 76 in Französisch Buchholz gestellt. Dieser Vorschlag würdigt die Künstlerin Bärbel Wachholz, die nicht nur eine bekannte Schlagersängerin der DDR war, sondern auch eine langjährige Bewohnerin dieser Straße. Mit dieser Initiative will die CDU das Andenken an Wachholz ehren und die Kulturgeschichte der Region sichtbar machen. Der 40. Todestag der Künstlerin fällt auf den 13. November 2024, was ihn zu einem passenden Zeitpunkt für die Umbenennung macht. In dieser Straße, die aufgrund häufiger Verwechslungen als besonders geeignet gilt, erarbeitete Wachholz zusammen mit ihrem Ehemann Bühnenprogramme und musikalische Shows.
Bärbel Wachholz war eine prägende Figur der DDR-Musiklandschaft und erlebte ein Leben voller Höhenflüge und Rückschläge. Sie erhielt zahlreiche Preise für ihre künstlerische Arbeit und war bekannt für ihre Live-Auftritte sowie ihre individuelle Interpretation von Liedern. Zu ihren bekanntesten Hits gehören Titel wie „Ich hab Musik im Blut“ und „Warum spielst du mit meiner Liebe“, die sich mehr als 200.000 Mal verkauften. Ihr Bekanntheitsgrad erstreckte sich über die Grenzen der DDR hinaus; sie trat sogar im Westfernsehen auf und war in den ersten Jahren ihrer Karriere ein gesamtdeutscher Star.
Ein Leben voller Herausforderungen
Die Karriere von Bärbel Wachholz war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Der Druck auf sie war enorm, was sich in Nervosität vor Auftritten äußerte. Oft griff sie zu Alkohol, um sich zu beruhigen. Trotz ihres Erfolgs sah sie sich Neid und negativer Presse gegenüber, die zeitweise belastend für sie waren. Zudem gab es Gerüchte über ihre Zuverlässigkeit und vermeintliche Fluchtabsichten, die ihren persönlichen und beruflichen Druck noch verstärkten.
Bärbel Wachholz heiratete 1962 Armin Kämpf, mit dem sie 22 Jahre lang verheiratet war. 1970 kam ihr Sohn Stephan zur Welt. Nach seiner Geburt zog sie sich in das Privatleben zurück, was einige Comeback-Versuche zur Folge hatte. Ihre letzte Aufnahme, „Die letzte Bahn“, entstand 1969. Ihr letzter öffentlicher Auftritt im DDR-Fernsehen fand im Januar 1984 statt, damals war ihre Karriere bereits stark rückläufig. Sie starb im November 1984 und wurde in Berlin-Buchholz beigesetzt. Eine Ausstellung in Angermünde erinnert seit fünf Jahren an ihr bewegtes Leben, das von Erfolgen und Rückschlägen geprägt war.
Würdigung durch die Gemeinschaft
Die Umbenennung der Straße 76 wird zudem als Wunsch des Bürgervereins Französisch-Buchholz bezeichnet. Dies zeigt, dass die lokale Gemeinschaft Bärbel Wachholz nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Teil ihrer Lebensgeschichte betrachtet. Ihr Engagement für die Nachwuchsförderung und ihre Unterstützung gleichgeschlechtlicher Beziehungen verdeutlichen ihr Freiheitsdenken und ihre integrative Haltung. Die angestrebte Umbenennung symbolisiert nicht nur eine Ehrerbietung an ihre Person, sondern auch an ihre tiefgreifende Verbindung zur Kultur und Geschichte dieser Region.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die angestrebte Umbenennung der Straße nach Bärbel Wachholz eine bedeutende Hommage an eine talentierte und einflussreiche Künstlerin ist. Ihre Lebensgeschichte inspiriert bis heute viele und sollte in der kulturgeschichtlichen Betrachtung nicht vergessen werden. Berliner Zeitung berichtet, dass die Straße 76 ein wichtiger Ort in Wachholz‘ Leben war. Zudem erinnert Superillu an ihre Erfolge und Herausforderungen in der Musikszene der DDR, und es ist unbestreitbar, dass ihr Erbe weiterhin lebendig bleibt.