Pankow

80 Jahre nach der Auschwitz-Befreiung: Gedenken in Berlin verstärkt

Am 27. Januar 2025 gedenkt Berlin der Opfer des Holocaust anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. An diesem bedeutenden Datum wird an die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten erinnert, die zur Ermordung von rund 1,1 Millionen Menschen führte, von denen circa eine Million europäische Juden waren. Das Lager wurde am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit, als die Soldaten auf verwüstete und leergefegte Gebäude stießen, da die meisten deutschen Wachmannschaften geflohen waren. Viele der Überlebenden waren in einem kritischen Gesundheitszustand, und die Sowjets entdeckten zahlreiche persönliche Gegenstände der Opfer, darunter Schuhe und Kleidung.Merkur berichtet, dass der Gedenktag seit 1996 national anerkannt ist und sowohl von der Politik als auch von Bürgern, Theatern und Kirchen mit verschiedenen Veranstaltungen begangen wird.

Die Feierlichkeiten beginnen am Vormittag um 11 Uhr mit einer Andacht in der Sankt Hedwigs-Kathedrale, gefolgt von einem Gedenkgottesdienst am Abend in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, wo evangelischer Bischof Christian Stäblein eindringlich vor dem aktuellen Antisemitismus und Rechtsextremismus warnt. Stäbleins Worte erinnern daran, dass die Leugnung oder Verharmlosung des Holocaust in Deutschland strafbar ist und die heutige Gesellschaf mehr denn je gefordert ist, gegen die Wiederholung solcher Gräueltaten einzutreten.

Vielfältige Gedenk-Veranstaltungen

Im Rahmen der Gedenkfeiern wird auch ein „Augen auf“-Kinotag organisiert, an dem prominente Schauspieler wie Jürgen Prochnow teilnehmen. Zusätzlich trifft sich die Lichterkette Pankow um 18 Uhr an der Kreuzung Berliner Straße/Breite Straße, um ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Das Berliner Ensemble präsentiert die Uraufführung des Stücks „Gestern zwar, doch nicht vergangen“, was die künstlerische Auseinandersetzung mit der tragischen Vergangenheit unterstreicht.

Der Gedenktag hat eine tiefere gesellschaftliche Bedeutung, die in den letzten Jahren immer wieder thematisiert wird. Kultusminister Armin Schwarz (CDU) betont die Relevanz von Bildung im Kampf gegen Antisemitismus. Er fordert insbesondere Schulen auf, aktiv gegen Vorurteile und Diskriminierung einzutreten und die Freundschaft zu Israel zu fördern. In Hessen gibt es zahlreiche Projekte, die darauf abzielen, Wissen über den Holocaust zu vermitteln und zeitgemäße Werte zu fördern.Hessenschau hebt hervor, dass eine Umfrage zeigt, dass 12 % der Deutschen mit dem Begriff „Holocaust“ nichts anfangen können und knappe 40 % der 18- bis 29-Jährigen nicht wissen, dass rund sechs Millionen Juden während des Nationalsozialismus ermordet wurden.

Die Relevanz des Geschehens heute

Die Befreiung von Auschwitz war nicht nur ein entscheidender Moment im Zweiten Weltkrieg, sondern steht symbolisch für das Ende einer der finstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Die Lagereinheiten waren nicht von Anfang an Vernichtungslager; adoptiert von den Nationalsozialisten für die Brutalisierung der Häftlinge, entwickelten sich diese Orte der Schrecken und des Terrors über die Jahre. Die erste Anwendung von Giftgas in Auschwitz fand bereits 1941 statt, was das Lager zum größten Vernichtungslager der Nazis machte.

Wie NDR berichtet, wurden bei der Befreiung von Auschwitz viele der Häftlinge von den Deutschen ermordet, um Beweise ihrer Taten zu vernichten. Dennoch fand die Rote Armee über 600 Leichen im Lager. Die Filmaufnahmen der Befreiung wurden nicht nur dokumentiert, sondern auch später als Beweismittel in den Nürnberger Prozessen verwendet, was die Bedeutung der Dokumentation dieses Verbrechens unterstreicht.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
ndr.de
Mehr dazu
hessenschau.de

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