Neukölln

Trauerfeier für Djamshid Sharmahd: Proteste gegen Iran in Berlin!

Am 11. April 2025 fand in Berlin-Neukölln die Trauerfeier für Djamshid Sharmahd statt, der in einem als unrechtmäßig erachteten Prozess zum Tode verurteilt wurde. Angehörige, Freunde und Weggefährten, darunter seine Tochter Gazelle und sein Sohn aus den USA, nahmen an der Trauerfeier teil. Zu den prominenten Gästen gehörten der Bundesminister für Landwirtschaft und Bildung, Cem Özdemir (Grüne), und Berlins stellvertretende Regierungschefin, Franziska Giffey (SPD). Während der Zeremonie wurde auch auf eine Solidaritätskundgebung für politische Gefangene im Iran hingewiesen, die am Brandenburger Tor geplant ist.

Die iranische Justiz gab erst Ende Oktober 2024 die Hinrichtung Sharmahds bekannt. Er wurde im Frühjahr 2023 wegen Terrorvorwürfen verurteilt, gegen die seine Angehörigen und Menschenrechtler vehement protestierten. Diese Anklagen wurden von Amnesty International als unwahr und der Verlauf des Verfahrens als Schauprozess beschrieben. Irans Justiz erklärte später, Sharmahd sei nicht hingerichtet worden, sondern in Haft verstorben. Die Umstände waren von Vorwürfen der Folter und der unrechtmäßigen Überstellung geprägt.

Politische Reaktionen und Forderungen

Die Bundesregierung reagierte auf Sharmahds Tod, indem sie den deutschen Botschafter kurzfristig nach Berlin zurückberief und alle drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland schloss. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nannte die Handlungen der iranischen Führung „menschenverachtend“. Amnesty International forderte die deutschen Behörden auf, strafrechtliche Ermittlungen gegen verantwortliche Einzelpersonen im Iran einzuleiten. Christian Mihr, stellvertretender Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, zeigte sich schockiert über die Hinrichtung und wies auf die Verletzung des Menschenrechts auf Leben hin.

Amnesty International setzt sich seit 2020 für die Freilassung Sharmahds und die Aufhebung seines Todesurteils ein. Nachdem die Hinrichtung bekannt wurde, äußerte Gazelle Sharmahd scharfe Kritik an der Untätigkeit der US-Regierung und der eigenen Bundesregierung. Sie hatte mit Unterstützung des Europäischen Zentrums für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) Strafanzeigen gegen acht hochrangige iranische Justizbeamte und Geheimdienstmitglieder eingereicht.

Systematische Menschenrechtsverletzungen im Iran

Sharmahds Fall bietet einen treffenden Einblick in die systematischen Menschenrechtsverletzungen, die im Iran weit verbreitet sind. Amnesty International dokumentierte, dass im Jahr 2023 mindestens 853 Menschen hingerichtet wurden. Die iranischen Behörden setzen die Todesstrafe als Instrument der politischen Unterdrückung ein. Besondere Zielgruppen sind Angehörige ethnischer Minderheiten. Die Misshandlung von Gefangenen, Folter und die Verweigerung eines fairen Gerichtsverfahrens sind in der iranischen Rechtsprechung an der Tagesordnung.

Die „Woman Life Freedom“-Proteste, die durch den Tod von Mahsa (Zhina) Amini ausgelöst wurden, haben die brutale Repression der iranischen Regierung sichtbar gemacht. Menschenrechtler fordern ein entschlossenes Handeln der internationalen Gemeinschaft gegen die exponentiell steigenden Hinrichtungen und die Missachtung der Menschenrechte im Iran. Amnesty International hebt hervor, dass ausländische Regierungen, einschließlich der deutschen, sich deutlicher für die Abschaffung der Todesstrafe und gegen Scheinprozesse im Iran einsetzen sollten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
juedische-allgemeine.de
Weitere Infos
amnesty.de
Mehr dazu
amnesty.at

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