Neukölln

Frauen im Netz: Kämpfen gegen Hass, Antifeminismus und für Gleichheit!

In einer von Unsicherheit und beispielsweise Hasskommentaren geprägten Online-Welt kämpfen viele Frauen um Sichtbarkeit und Unterstützung. Linda Loran, eine aktive Stimme auf TikTok, hat sich dieser Herausforderung gestellt. In einer emotionalen Veranstaltung der „Monday Talks“ in Berlin-Neukölln, die von TikTok-Aktivistin Alina Kuhl organisiert wurde, stellte sie ihre bewegende Geschichte vor. Loran, die über ihre Erfahrungen in einer toxischen Beziehung berichtete, las zahlreiche Hasskommentare zu ihren Videos vor, während der Raum mit Zuhörern gefüllt war.

Die 32-jährige Mutter von drei Kindern, die unerwartet schwanger wurde und ihr Abitur mit Baby erlangte, erzählte von ihrem Weg aus emotionalem und körperlichem Missbrauch. Nachdem sie 2019 die Entscheidung getroffen hatte, sich von ihrem Partner zu trennen, begann sie ein Studium und startete ihren TikTok-Kanal, auf dem sie anderen Frauen Mut machen möchte, sich aus ähnlichen Situationen zu befreien. Trotz der negativen Rückmeldungen sieht sie ihre Plattform als Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen und Unterstützung zu finden.

Frauen in sozialen Medien: Empowerment und Herausforderungen

Der Einfluss sozialer Medien auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen ist unbestreitbar. Tara Wittwer, eine 31-jährige Kulturwissenschaftlerin und Influencerin mit 147.000 Followern, nutzt ihren Account, um sprachgewaltig gegen misogynistische Inhalte vorzugehen. Ihre humorvolle Art, auf stereotype Darstellungen zu reagieren, hat sie zu einer wichtigen Stimme im Feminismus gemacht. In ihren Videos thematisiert sie Gleichberechtigung und den Umgang mit Hatespeech, der kaum zu ignorieren ist.

Obwohl der Hashtag #feminism auf Instagram fast zwölf Millionen Beiträge verzeichnet, sind Frauen in sozialen Medien oft überproportional von Hassrede betroffen. Insbesondere Frauen of Color und Frauen mit Behinderung erleben häufig eine toxische Online-Umgebung. Laut einer Umfrage verstärken soziale Medien stereotype Geschlechterrollen. Expertin Hanna Klimpe betont, dass diese Plattformen sowohl positive als auch negative Effekte auf das Selbstbild von Frauen und deren gesellschaftliche Stellung haben können.

Antifeminismus im Netz: Ein wachsendes Phänomen

Gleichzeitig ist in Deutschland ein besorgniserregender Trend des Antifeminismus zu beobachten. Insbesondere Frauen verbreiten auf TikTok, Instagram und Facebook Inhalte, die konservative Werte propagieren und sich gegen Gleichberechtigung aussprechen. Diese Posts erreichen oft eine hohe Klickrate, was die Grenze zwischen legitimer Meinungsäußerung und extremistischen Ansichten verwischt. Die Amadeu-Antonio-Stiftung hat sogar eine Meldestelle für antifeministische Äußerungen eingerichtet, um dem entgegenzuwirken.

Antifeminismus richtet sich nicht nur gegen Frauen, sondern auch gegen marginalisierte Gruppen, einschließlich LGBTQ+-Personen. Diese Dynamik zeigt, wie komplex und vielschichtig die Debatten um Geschlechterrollen und Gleichstellung in der heutigen digitalen Gesellschaft sind. Sowohl Empowerment-Initiativen als auch antifeministische Strömungen prägen die Diskussionen in sozialen Medien.

In diesem Spannungsfeld versuchen Frauen wie Linda Loran und Tara Wittwer, ihre Stimmen zu erheben und andere zu ermutigen, sich zu solidarisieren und sich für Gleichberechtigung einzusetzen. Ihre Geschichten sind nicht nur persönliche Erzählungen, sondern auch Teil eines größeren Diskurses über die Herausforderungen und Chancen, die sich in einer zunehmend digitalen Welt eröffnen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
dw.com
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rnd.de
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ardmediathek.de

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