
In der Nacht zum Montag wurde die Feuerwehr zum Platz des 4. Juli in Lichterfelde gerufen, da aus einem geparkten Tesla starker Rauch aufstieg. Die Polizeibehörden schließen eine Selbstentzündung der Batterie aus und vermuten, dass linksextremistisch motivierte Brandstiftung hinter dem Vorfall steckt. In den letzten Wochen kam es zu mehreren ähnlichen Bränden von Tesla-Autos in Berlin sowie in anderen Städten, was die Besorgnis über die Sicherheit dieser Fahrzeuge erhöht.
In der Nacht zu Freitag wurden in Berlin mehrere Tesla-Autos angezündet, wobei drei Fahrzeuge in verschiedenen Straßen in Berlin-Steglitz und ein weiteres in der Neuen Krugallee in Plänterwald in Flammen aufgingen. Laut den Ermittlern sind alle betroffenen Fahrzeuge nicht mehr fahrfähig und „voll abgebrannt“. Die Polizei prüft, ob ein Zusammenhang zwischen diesen Bränden besteht, während rund 18 Beamte an den Tatorten im Einsatz waren. Die Hintergründe der Taten sind unklar, jedoch laufen Ermittlungen des polizeilichen Staatsschutzes, um mögliche politische Motive zu klären.
Linksextremistische Motive bei den Angriffen?
Die Brände reihten sich in eine Serie von Protesten und militanten Aktionen gegen Tesla und seine Produkte ein. In anderen Ländern gab es ebenfalls Angriffe auf Tesla. Gegner der Tesla-Fabrik bei Berlin haben monatelang in einem Protestcamp demonstriert. Bereits im Februar 2024 wurden Brandanschläge auf zwei Tesla-Fahrzeuge und Ladesäulen verübt, wobei die Polizei einen linksextremistischen Hintergrund vermutete. Ein Bekennerschreiben mit linksextremen Inhalten wurde veröffentlicht.
Die Situation spitzte sich weiter zu, als am 5. März 2024 ein Strommast, der die Tesla-Fabrik versorgte, in Brand gesetzt wurde, was die Produktion für mehrere Tage stoppte. Die linksextreme „Vulkangruppe“ bekannte sich zu diesem Anschlag. Auch die Bundesanwaltschaft übernahm Ermittlungen wegen Terrorismus-Verdacht. Mitte Februar 2025 gab es weitere Vorfälle, darunter einen Brandanschlag auf einen Kabelschacht der Bahn und einen Funkmast an der Bahnstrecke zur Tesla-Fabrik, die von Tätern mit Umweltschutz begründet wurden.
Außerdem gab es am Dienstagabend eine gewalttätige Auseinandersetzung in einem Restaurant an der Linienstraße in Mitte. Ein 35-Jähriger sorgte für Unruhe und schlug einem Kellner ins Gesicht, als dieser ihn aufforderte, zu gehen. Der aggressiv auftretende Mann hatte einen Atemalkoholwert von 2,8 Promille und verletzte bei seiner Festnahme einen Polizeibeamten mit einem Kopfstoß. Anschließend wurde er bis zum nächsten Morgen im Polizeigewahrsam festgehalten.
Entführung in Neukölln
Ein weiterer Vorfall, der die Öffentlichkeit erschütterte, war die Entführung eines 37-Jährigen in Neukölln. Der Mann wurde am 8. Dezember 2024 auf einem Parkplatz in Gropiusstadt in einen Transporter gezerrt und in einen Brandenburger Wald verschleppt. Die Entführer versuchten, ein Lösegeld in sechsstelliger Höhe von dem Vater des Opfers zu erpressen, was jedoch wohl erfolglos blieb. Nach vier Stunden wurde der Mann schwer verletzt freigelassen.
Am Mittwoch wurden in Berlin und Brandenburg neun Durchsuchungsbeschlüsse gegen fünf Beschuldigte im Alter zwischen 30 und 57 Jahren vollstreckt. Trotz dieser Maßnahmen gab es bisher keine Festnahmen. Zudem kam es am Donnerstag zu einer Verfolgungsjagd auf der A100, bei der ein BMW-Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit flüchtete. Der Fahrer des Polizeiwagens, der bei der Verfolgung in die Leitplanke krachte, wurde ins Krankenhaus gebracht, während sein Atemalkoholwert 0,0 Promille betrug. Der Polizeiwagen wurde letztlich als Schrott deklariert.