
Die Verkehrslandschaft Berlins erfuhr kürzlich einen bedeutenden Wandel, als die Verlängerung der U-Bahnlinie U5 in Mitte vollendet wurde. Dieses Projekt stellt einen entscheidenden Lückenschluss zwischen dem Alexanderplatz und dem Brandenburger Tor dar. Die Gesamtkosten für diese Erweiterung belaufen sich auf rund 534,22 Millionen Euro, was lediglich 1,8% über der ursprünglich geschätzten Summe von 525 Millionen Euro liegt, wie die Berliner Zeitung berichtet. Detaillierte Kostenstände zum 31. Dezember 2024 zeigen, dass im zweiten Bauabschnitt etwa 530,7 Millionen Euro ausgegeben wurden.
Das Projekt, dessen Startschuss am 13. Oktober 1995 durch Bundeskanzler Helmut Kohl gegeben wurde, wies mehrere Herausforderungen auf. Dazu gehörten Grundwassereinbrüche, das Vorhandensein von Findlingen sowie die Schwierigkeiten mit schlammigen Sedimenten. Die Strecke von insgesamt 1.620 Metern wurde mit der Tunnelbohrmaschine „Bärlinde“ realisiert, und in diesem Zusammenhang mussten 116 Bäume gefällt werden, darunter über 50 Alleebäume Unter den Linden. Die Schäden durch eine Grundwasserhavarie wurden auf 30 Millionen Euro geschätzt.
Positive Resonanz und Fahrgastzahlen
Am 4. Dezember 2020 wurde die neue Verbindung zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor offiziell in Betrieb genommen. Die Erweiterung des U-Bahnnetzes verlief nahezu im Zeitplan und innerhalb des Kostenrahmens, so die BVG. Ein Jahr nach der Eröffnung bleibt die positive Stimmung hoch. Nicole Grummini, Leiterin des U-Bahn-Bereichs, äußerte sich erfreut über die Rückmeldungen der Fahrgäste, speziell zu den neuen Bahnhöfen. In der Hauptverkehrszeit verkehren pro Stunde und Richtung 13 Züge über den neuen Abschnitt, was die Erreichbarkeit und Flexibilität im Berliner Verkehrssystem erheblich verbessert hat.
Die U5 ist mit einer Länge von 22 Kilometern nach der U7 die zweitlängste U-Bahnlinie Berlins. An insgesamt 26 Bahnhöfen halten die Züge und die Fahrzeit von Hönow bis zum Hauptbahnhof beträgt 41 Minuten. Trotz der positiven Entwicklungen gibt es noch keine konkreten Daten zu den Fahrgastzählungen auf diesem neuen Abschnitt, jedoch werden insgesamt etwa 155.000 Fahrten zum ersten Jahrestag verzeichnet sein.
Infrastruktur und Barrierefreiheit
Die Arbeiten an der U5 sind Teil eines größeren Plans zur kontinuierlichen Aufwertung und Pflege des Bestandsnetzes. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat besondere Vereinbarungen zur U-Bahn-Infrastruktur im Verkehrsvertrag getroffen. Ein Programm zur Verbesserung der Ausstattung von Haltestellen und Bahnhöfen zielt darauf ab, die Barrierefreiheit zu erhöhen und somit die Nutzbarkeit für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern.
Insgesamt zeigt die Verlängerung der U5, wie wichtig solche Projekte für die Entwicklung eines modernen und barrierefreien öffentlichen Nahverkehrs sind. Die FTschließung der bestehenden Lücken, die Verbesserung der Infrastruktur und die Schaffung neuer Verbindungen sind essentielle Schritte zur Verbesserung der Lebensqualität in der Hauptstadt. Dennoch bleibt die Inbetriebnahme neuer S-Bahnstrecken, wie der von Wedding zum Hauptbahnhof, weiterhin unsicher – ursprünglich war eine Inbetriebnahme im ersten Quartal 2025 geplant.