
Am 18. Januar 2025 fand in Berlin eine Demonstration unter dem Motto „Solidarity with Palestine Stop the Gaza Genocide – No weapons for Israel“ statt. Die Veranstaltung startete um 14 Uhr am Oranienplatz und führte durch die Stadtteile Kreuzberg und Mitte in Richtung Potsdamer Platz. Zu Beginn waren die Teilnehmerzahlen noch im zweistelligen Bereich, was jedoch nicht die Entschlossenheit der Demonstrierenden minderte, die ihre Solidarität mit den Palästinenser:innen im Gazastreifen zum Ausdruck bringen wollten. Tagesspiegel berichtet, dass zahlreiche Teilnehmer mit Kufiyas bekleidet waren und einige palästinensische Fahnen sowie Fahnen der Antifa und der Partei MeRa25 trugen. Auch viele Kinder waren anwesend, die den Demozug mit kleinen Trommeln begleiteten.
Thomas, ein Jude und Mitglied der Jüdischen Stimme, äußerte seine Unterstützung für die palästinensische Sache. Er betonte in seinen Redebeiträgen während des Demozugs, dass der „Vernichtungskrieg im Livestream“ vorbei sei. Positive Rückmeldungen kamen zudem von Carolina Rehmann von MeRa25, die die Bundesregierung für die fortgesetzten Waffenlieferungen an Israel kritisierte. Begleitet von den Slogans „Free Free Palestine“ und „Viva Viva Palästina“ dokumentierten viele Teilnehmer die Taten der israelischen Regierung.
Demonstration und Gegendemonstration
Am Kottbusser Tor wurden die Redebeiträge überwiegend auf Arabisch gehalten, während es auf der Admiralsbrücke eine Gegendemonstration mit israelischen Staatsflaggen gab. Diese Begegnung zwischen den Demonstrierenden und den Gegendemonstranten verlief ohne nennenswerte Vorfälle. Die Polizei war mit Mannschaftswagen vor Ort, um die Sicherheit während des Geschehens zu gewährleisten.
Die aktuelle Lage im Gazastreifen hat sich seit Ausbruch des Krieges kontinuierlich verschlechtert. Internationale Vermittlungsversuche zwischen Israel und Hamas blieben bislang erfolglos. Am Sonntag soll jedoch eine Waffenruhe in Kraft treten, die zunächst für 42 Tage gelten soll. In dieser Zeit sollen 33 Geiseln der Hamas freigelassen werden, während Israel im Gegenzug hunderte palästinensische Inhaftierte entlassen möchte. taz berichtet, dass die Verhandlungen über die Waffenruhe unter der Leitung des US-Außenministers Antony Blinken stehen, der optimistisch über den planmäßigen Beginn ist.
Es gab jedoch auch Widerstand gegen die Vereinbarung. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beschuldigte Hamas, der Einigung nicht vollständig zuzustimmen, während Hamas diese Vorwürfe zurückwies. In einem Zeichen der internationalen Unterstützung kündigte die EU ein Hilfspaket in Höhe von 120 Millionen Euro für den Gazastreifen an, um die humanitäre Lage zu verbessern.
Die laufenden Kämpfe sind weiterhin bedrohlich. Trotz der angekündigten Waffenruhe führt die israelische Armee Angriffe auf Ziele im Gazastreifen durch. Auch die Sicherheitslage für die israelischen Geiseln steht auf der Kippe, da Hamas eindringt, dass anhaltende Angriffe diese gefährden könnten. Am Mittwochabend gab es mindestens 73 Tote und 230 Verletzte durch israelische Angriffe im Gazastreifen.
Im politischen Diskurs in Deutschland fordert Vizekanzler Robert Habeck, dass die Waffenruhe als Schritt zur Zweistaatenlösung genutzt wird. Gleichzeitig kündigte die Lufthansa die Wiederaufnahme von Flügen nach Tel Aviv ab dem 1. Februar an.