
Am 27. Januar 2025 wird in Berlin-Moabit am Gedenkort Güterbahnhof Moabit dem Internationalen Holocaustgedenktag gedacht. Der Bezirk Mitte veranstaltet dieses besondere Gedenken, das um 10 Uhr beginnt und bis 11 Uhr dauert. An dieser Stelle trat im Verlauf der Schoah der größte Deportationsbahnhof Berlins in Erscheinung, von dem über 32.000 Berliner Jüdinnen und Juden in die Konzentrationslager deportiert wurden. Das Gedenken findet in Anwesenheit der Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger und der Bezirksverordnetenvorsteherin Jelisaweta Kamm statt, die die Eröffnung leiten werden.
Das Programm umfasst eine besondere Aufführung des Puppentheaters „Einer von Euch“ von Susi Claus, das sich mit den Schicksalen von Kindern und Jugendlichen während der Jahre 1933 bis 1945 beschäftigt. Darüber hinaus wird Ron Segal, ein israelischer Autor und Filmemacher, eine kurze Ansprache halten. Sein Vortrag thematisiert die Herausforderungen, die Erzählung über die Schoah in einer Zeit ohne Zeitzeugen weiterzuführen. Der Gedenktag endet mit dem Kaddisch, vorgetragen von Kantor Tal Koch, um den Opfern Respekt zu zollen.
Ein Zeichen des Erinnerns
Der Güterbahnhof Moabit ist nicht nur ein historischer Ort, sondern auch ein Gedenkort, der 2017 eingeweiht wurde. Die Gleisanlagen sind seitdem künstlerisch gestaltet und weithin sichtbar, was den Platz zu einem bedeutenden Erinnerungsort macht. Zugang gewährt wird über die Ellen-Epstein-Straße 1 oder die Quitzowstraße 23, zwischen Lidl und Hellweg.
Eine besondere Neuerung, die an diesem Tag vorgestellt wird, ist die neue Webseite des Gedenkorts. Sie soll dazu beitragen, die Erinnerungsarbeit zu intensivieren und Informationen über die Schoah und ihre Auswirkungen bereitzustellen.
Historische Bedeutung des Datums
Das Datum des 27. Januar hat eine tiefere historische Bedeutung, da am 27. Januar 1945 sowjetische Soldaten das Konzentrationslager Auschwitz befreiten. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 7.000 Menschen noch im Lager. Auschwitz, das von 1940 bis 1945 betrieben wurde, steht symbolisch für die Verbrechen der Nationalsozialisten, bei denen mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden, überwiegend Jüdinnen und Juden.
Der Internationale Holocaustgedenktag wurde 2005 von den Vereinten Nationen beschlossen und wird seitdem weltweit anerkannt. In Deutschland wird zusätzlich seit 1996 am 27. Januar des Jahres der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ begangen. Diese Anlässe dienen der Erinnerung und der Aufklärung über die Schrecken der Vergangenheit, um sicherzustellen, dass solche Verbrechen nie wieder geschehen.
Für die Bürgerinnen und Bürger ist eine Anmeldung zur Veranstaltung nicht erforderlich. Es ist eine Einladung, gemeinsam zu gedenken und der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, die unter den Folgen der blutigen Verfolgung leiden mussten.