Marzahn-Hellersdorf

Sanierungsstau in Berlins Schwimmbädern: Millionenteure Pleiten drohen!

Die Berliner Schwimmbäder stehen vor enormen Herausforderungen. Ein großer Teil der Anlagen ist sanierungsbedürftig, was zu zahlreichen Schließungen geführt hat. Viele der geplanten Projekte stecken aufgrund von Kostenerhöhungen und unerwarteten baulichen Problemen fest. Das Paracelsus Bad in Reinickendorf ist eines der markantesten Beispiele. Ursprünglich sollte die Renovierung bis 2021 abgeschlossen und die Kosten auf acht Millionen Euro begrenzt sein. Doch nun wird mit einer Fertigstellung nicht vor Ende 2027 gerechnet, und die Kosten sind auf 36 Millionen Euro gestiegen, wie entwicklungsstadt.de berichtet.

Aktuelle Baumaßnahmen werden mit dem Flughafen BER verglichen, sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der Verzögerungen. Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) haben die ursprüngliche Sanierungsdauer von zwei Jahren bereits lange überschritten. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Johannes Kleinsorg geht von einem frühesten Abschluss der Sanierungsarbeiten im Jahr 2026 aus. Der Grund für diese massiven Verzögerungen sind nicht nur altersbedingte Schäden, sondern auch strenge Denkmalschutzauflagen, die zur Trennung vom ursprünglichen Planer führten. Ein neuer Planer soll nun 2025 die Arbeiten fortsetzen, nachdem unvollständige Unterlagen und finanzielle Nachforderungen aufgetreten waren.

Schwimmbädersanierung und Denkmalschutz

Der Denkmalschutz spielt eine zentrale Rolle bei der Sanierung des Paracelsus Bads. Vorhandene Vorgaben erfordern eine originalgetreue Wiederherstellung beschädigter Elemente wie Steinen, Fliesen und Fenstern, was die Kosten weiter in die Höhe treibt berliner-woche.de. Diese Auflagen, die im Rahmen der Landesdenkmalschutzgesetze geregelt sind, stellen oft eine große Hürde für Bauherren dar, gleichzeitig sind sie jedoch essenziell für den Erhalt der historischen Bausubstanz.

Eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik zeigt, dass ein Drittel der Kommunen in Deutschland Sportstätten aufgrund baulicher Mängel schließen musste. In Berlin sind derzeit acht von 35 Hallenbädern der BBB geschlossen, viele davon schon seit Jahren. Die angespannte Finanzlage der Bezirke, zusammen mit den Spätfolgen der Corona-Pandemie, hat die Situation weiter verschärft. Für die Baukosten wird zunehmend auch auf Materialpreissteigerungen und unterbrochene Lieferketten verwiesen.

Weitere Pläne und Herausforderungen

Die Stadt plant in verschiedenen Bezirken neue Schwimmbäder oder Sanierungen, jedoch sind auch hier Hürden zu überwinden. In Pankow ist ein teures Kombibad für 75 Millionen Euro zunächst gestoppt worden, während in Marzahn-Hellersdorf das Projekt für ein Kombibad ganz gestrichen wurde. Dies führte zu erheblichem Unmut in der Bevölkerung, die auf den Bedarf an Schwimmflächen hinweist.

In Reinickendorf wird eine Erweiterung des Paracelsus Bads um ein Außenbecken geplant, um die Nichtschwimmerquote zu reduzieren. Die Machbarkeitsstudie zeigt zwar die technische Realisierbarkeit, doch sind zusätzliche Investitionen notwendig. Die Bauarbeiten hierfür könnten bis 2027 beginnen, mit einer angestrebten Eröffnung im Sommer 2028. Die geschätzten Kosten dafür bewegen sich zwischen fünf und sieben Millionen Euro. Die politische Diskussion um diese Projekte erfordert nicht nur höhere Investitionen, sondern auch eine bessere Planung und realistischere Zeitpläne für die zukünftige Schwimmbäderinfrastruktur in Berlin.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
entwicklungsstadt.de
Weitere Infos
berliner-woche.de
Mehr dazu
sanier.de

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