
Am heutigen Tag, dem 4. April 2025, wurde der Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Alice Salomon Hochschule in Hellersdorf abgeschlossen. Der Siegerentwurf „Billboard Pavillon“ von Matthias Braun wurde von der Jury unter dem Vorsitz von Henrik Mayer einstimmig empfohlen. Braun setzte sich dabei gegen neun weitere Mitbewerber:innen durch. Sein Entwurf wird mit einem spektakulären Schriftzug realisiert, der den Gedanken von Alice Salomon aufgreift: „To make the world a better place to live in“.
Das Kunstwerk wird im Mensahof des Erweiterungsbaus der Hochschule umgesetzt und wird sowohl von der Mensa als auch von den Fluren der Obergeschosse sichtbar sein. Der vergoldete Schriftzug verwies nicht nur auf Salomons Vergangenheit, sondern zeigt auch eine aktuelle Relevanz, indem er den hochschulpolitischen Diskurs zum Thema gesellschaftliche Verantwortung aufgreift.
Kunst mit gesellschaftlicher Dimension
Der Wettbewerb, organisiert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, stellte nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Fragen zur gesellschaftlichen Verantwortung und zur Position der Hochschulangehörigen in den Vordergrund. Matthias Brauns Arbeit soll ein verbindendes Element innerhalb der Hochschulgemeinschaft schaffen und erreicht somit mehr als nur eine dekorative Funktion.
Die Realisierungskosten des Projekts sind auf bis zu 194.500 Euro angesetzt. Die Wettbewerbsentwürfe sind bis zum 1. Oktober 2025 online einsehbar und geben einen umfassenden Überblick über die vielfältigen kreativen Ansätze, die die Künstler:innen entwickelt haben.
In einem anderen Gebäude in Wiesbaden schuf Emilia Neumann im Rahmen eines ähnlichen Kunst-am-Bau-Wettbewerbs drei Skulpturen für das RheinMain CongressCenter (RMCC). Diese Skulpturen, die thematisch mit Wasser verbunden sind, werden im Frühjahr dauerhaft auf dem Rasen vor dem Kongresszentrum installiert. Auch Neumann setzte sich in einem nicht-offenen Wettbewerb gegen sieben andere Künstler durch, wobei ihre Skulpturen im Guss eingefärbten Beton gefertigt sind und bis zu drei Meter hoch werden.
Die interaktive Ausstellung „Triangle of Sadness“, die vom 2. bis 6. Dezember 2022 im RMCC stattfand, machte die Modelle aller eingereichten Entwürfe sichtbar und bot einen ersten Einblick in die Konzepte und Ideen, die bei dem Wettbewerb eingereicht wurden. Neumann ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden und hat sich eng mit der Architektur von Wiesbaden verbunden.
Innovative Ansätze in der Kunst
Ein weiterer bemerkenswerter Beitrag zur Kunst-am-Bau-Bewegung kommt vom Frauenlob-Gymnasium in Mainz. Hier hat der Künstler Kai H. Krieger ein Kunstwerk mit dem Titel „Lauda Musica“ im Treppenaufgang des neuen Erweiterungsbaus vorgestellt. Dieser umfasst nicht nur eine Mensa, sondern auch eine Bibliothek mit Leseterrasse sowie Klassenräume, und ist durch eine verglaste Verbindung, die als Glasfuge bekannt ist, mit einem denkmalgeschützten Altbau verbunden.
Kriegers Kunstwerk ist geprägt von leuchtenden Farbfeldern in Gelb, Orange und Fuchsia und thematisiert die Verbindung von Musik und Gegensätzen. Ein Heizkörper ist integrierter Bestandteil des Kunstwerks, das bis auf die Außenwand fortgesetzt wird, wobei es zurückhaltend auf den Denkmalschutz reagiert. Sein Entwurf gewann gegen 24 Mitbewerber und erhielt Lob für die gelungene Verbindung von Historie und Moderne durch die offene Form des Entwurfs.