Marzahn-Hellersdorf

Jugendliche versuchen S-Bahn-Surfen: Polizei greift rechtzeitig ein!

Am 5. März 2025 beobachteten Einsatzkräfte der Bundespolizei zwei Jugendliche am S-Bahnhof Marzahn, die offenbar versuchten, auf einen fahrenden S-Bahnzug zu klettern. Die Beamten nahmen die 14- und 15-jährigen Jungen gegen 19 Uhr in Gewahrsam, bevor sie auf die S-Bahn steigen konnten. Während der 14-Jährige bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten war, war der 15-Jährige der Polizei bislang unbekannt. Nach der Festnahme wurden die beiden Jugendlichen an ihre Eltern übergeben, die über die Gefahren des S-Bahn-Surfens informiert wurden. Diese mutigen Initiativen von Jugendlichen ziehen nicht nur das Interesse der Öffentlichkeit auf sich, sondern werfen auch ernsthafte Fragen zu Sicherheit und präventiven Maßnahmen auf.

Die Bundespolizei appelliert eindringlich an Eltern, mit ihren Kindern über die gefährlichen Praktiken des S-Bahn-Surfens zu sprechen. Bei Sichtung von S-Bahn-Surfern wird geraten, die Polizei zu kontaktieren und gegebenenfalls ein Foto zu machen. Eltern oder volljährige Täter tragen zudem die Kosten für Polizei- und Rettungseinsätze sowie mögliche Schadensersatzansprüche. Besorgniserregend ist, dass Krankenkassen gelegentlich die Übernahme von Behandlungs- und Arztkosten verweigern.

Gefahren des S-Bahn-Surfens

S-Bahn-Surfen beschreibt das Festhalten an der Außenwand eines fahrenden Schienenfahrzeugs und wird häufig von Jugendlichen als eine Art Mutprobe oder für den Adrenalinkick praktiziert. Der Begriff wird auch als „Train-Surfing“ verwendet, wobei verschiedene Varianten existieren. Dazu gehören unter anderem das klassische Surfen, das Aufspringen auf einen fahrenden Zug oder das Surfen auf dem Dach eines Zuges, auch bekannt als „Roofride“. Letzteres zählt zu den gefährlichsten Varianten. Die Risiken sind enorm: Jugendliche können von Geschwindigkeiten bis zu 300 km/h betroffen sein und schwere Verletzungen oder sogar den Tod erleiden durch Kontakt mit Oberleitungen, die bis zu 15.000 Volt führen, oder durch Kollisionen mit anderen Zügen und Objekten.

Historisch betrachtet gab es zwischen 1989 und 1995 in Berlin 41 Unfälle beim S-Bahn-Surfen, davon 18 tödlich. Im Jahr 2008 starben 40 Jugendliche in Deutschland aufgrund von Unfällen im Zusammenhang mit S-Bahn-Surfen. Sowohl die gesellschaftlichen als auch die rechtlichen Konsequenzen sind gravierend. S-Bahn-Surfen ist illegal und kann als Ordnungswidrigkeit mit Geldbußen bis zu 50.000 Euro und sogar als Straftat mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet werden. Das Bundesverfassungsgericht stellt fest, dass selbstgeschaffene Gefahren nicht von der Unfallversicherungsschutz ausgeschlossen sind.

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen wurden getroffen, um solche gefährlichen Praktiken einzudämmen. Züge werden so konzipiert, dass das Surfen erschwert wird, beispielsweise durch Türsperren und eingeschränkte Fensteröffnung. Gleichwohl bleibt S-Bahn-Surfen ein ernstes und weiterhin weit verbreitetes Problem, das sowohl durch Erziehung als auch durch präventive Maßnahmen eingedämmt werden sollte.

Die aktuellen Vorfälle in Marzahn sollten als eindringliche Warnung an alle Eltern und Jugendlichen dienen: Verantwortung und Sicherheit sind unerlässlich, um das Risiko von Unfällen und deren schwerwiegenden Konsequenzen zu minimieren. In den letzten Jahren hat der Anstieg von Verkehrsunfällen in Deutschland alarmierende Ausmaße angenommen, mit insgesamt 2.406.465 erfassten Unfällen im Jahr 2022 und 289.672 Unfällen mit Personenschaden, bei denen 2.788 Menschen starben. Diese Statistiken verdeutlichen, wie wichtig präventive Maßnahmen und das Bewusstsein über die Gefahren des S-Bahn-Surfens sind.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
news.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org
Mehr dazu
bussgeld-info.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert