Marzahn-Hellersdorf

Hausärzte entlasten: Neues Gesundheitsprojekt in Marzahn-Hellersdorf!

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) plant ein innovatives Modellprojekt in Berlin, unterstützt von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin. Ziel ist es, die Überlastung der Hausärzte, insbesondere im Bereitschaftsdienst, zu mildern. Dies geschieht durch die Delegation bewährter Aufgaben an speziell ausgebildete Gesundheitsfachkräfte, die Hausbesuche durchführen können. Laut Ärzte Zeitung wird das Projekt voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, einem Gebiet mit starkem Hausarztmangel, gestartet.

Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf sind aktuell 79 Hausarztsitze unbesetzt, während die Bevölkerungszahl hier stetig steigt. Das DRK, das bereits ein Integriertes Gesundheitszentrum in dieser Region betreibt, sieht hierin eine ideale Gelegenheit zur Entlastung des bestehenden Systems. „Der Hausarztmangel führt zu unnötigen Fahrten im Bereitschaftsdienst“, merkt DRK-Präsident Mario Czaja an. Daher wird angestrebt, mit dem Angebot von Hausbesuchen durch Gesundheitsfachkräfte die Situation zu verbessern.

Umsetzung des Modellprojekts

Patienten, die unter der Nummer 116117 den Bereitschaftsdienst anrufen, erhalten zunächst eine telefonische Ersteinschätzung. Sollte ein Hausbesuch notwendig sein und dieser nicht durch einen Arzt erfolgen müssen, wird eine Gesundheitsfachkraft geschickt. Diese Fachkraft wird dabei durch einen Telemediziner unterstützt, der in der Lage ist, vor Ort mit dem Patienten zu kommunizieren. Ein solches Verfahren verbessert nicht nur die Versorgungsqualität, sondern bindet auch moderne digitale Gesundheitslösungen ein. So haben Erfahrungen aus anderen Projekten gezeigt, dass durch telemedizinische Tools Hausbesuche von 180.000 auf 70.000 reduziert werden konnten, was die Effizienz des Systems erhöht, berichtet Kassenärztliche Bundesvereinigung.

Die Gesundheitsfachkräfte, die in diesem Modellprojekt tätig werden, verfügen über ein Qualifikationsniveau, das über dem eines Rettungssanitäters und unter dem eines Medizinischen Fachangestellten liegt. Das DRK führt derzeit Gespräche mit Krankenkassen zur Refinanzierung der delegierten Leistungen und arbeitet daran, eine nachhaltige Versorgung sicherzustellen. Dieses Projekt könnte somit nicht nur die Praxen im Osten Berlins entlasten, sondern auch die Attraktivität für Ärzte erhöhen, sich in dieser Region niederzulassen.

Kontext der Gesundheitsversorgung

Der geplante Ansatz steht im Kontext einer Problematik, die viele Regionen in Deutschland betrifft: den Ärztemangel. Ärzte und Psychotherapeuten sollen sich laut den Vorgaben der Bedarfsplanung dort niederlassen, wo der Bedarf am höchsten ist. Die Kassenärztlichen Vereinigungen nutzen geografische Informationssysteme (GIS), um die Versorgungssituation vor Ort zu analysieren und anzupassen. Durch Vergütungszuschläge oder Umsatzgarantien können Anreize geschaffen werden, in unterversorgte Regionen zu ziehen, wie Bundeszentrale für politische Bildung informiert.

Die demografischen Veränderungen, insbesondere die Alterung der Bevölkerung, verlangen ein Umdenken in der Gesundheitsversorgung. Es ist dringend notwendig, dass sich spezialisierte Ärzte in Regionen mit einer höheren Anzahl älterer Patienten niederlassen, um den erhöhten Versorgungsbedarf zu decken. Diese Trends stellen das Gesundheitssystem vor Herausforderungen, die sich nur durch innovative Ansätze wie das Modellprojekt des DRK adressieren lassen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
aerztezeitung.de
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