
In Berlin hat die Green Leaf Society erstmals legal Cannabis an ihre Mitglieder ausgegeben. Am heutigen Tag, dem 12. Januar 2025, erhielten die Mitglieder jeweils zehn Gramm Ernteanteil, während zusätzlich angemeldeter Bedarf bereitgestellt wurde. Insgesamt haben sich 50 von 70 Mitgliedern für diese Ausgabe registriert, die in einem festgelegten Zeitfenster stattfand.
Die erste Ernte umfasste rund zwei Kilogramm Cannabis, das vom einzigen in Berlin genehmigten Verein für gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau geerntet wurde. Der genaue Standort des Anbaus bleibt aus Sicherheitsgründen geheim. Laut der Gesellschaft wurde der Antrag auf Genehmigung für den Anbau von den Behörden im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Ende August genehmigt. Diese Genehmigung wurde als vorbildhaft gelobt, besonders im Hinblick auf das Gesundheits- und Jugendschutzkonzept, welches etwa 40 Seiten umfasste.
Regelungen und Strukturen der Green Leaf Society
Mitglieder der Green Leaf Society zahlen monatlich 89 Euro für den ohnehin standartmäßigen Ernteanteil von zehn Gramm. Sollte einer der Mitglieder mehr Cannabis benötigen, kann weiteres Gras bestellt werden, sofern der Bestand es zulässt. Der Preis für ein Gramm Cannabis liegt bei etwa 8,30 Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer. Zukünftig plant der Verein, die Anbaufläche ab der zweiten Jahreshälfte zu erweitern, sofern dies erforderlich ist. Ab Februar sind außerdem neue Mitglieder willkommen, nachdem bereits 250 Anfragen nach dem Erhalt der Lizenz eingegangen sind.
Laut RBB24 setzt die Green Leaf Society auf eine ausgewogene Mitgliederstruktur, um ein breites Spektrum an Konsumverhalten abzubilden. Die erste Ausgabe von Cannabis in Berlin folgt dem Beispiel anderer Bundesländer, in denen bereits ähnlich legale Aktionen, wie in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz, stattfanden.
Hintergrund der Cannabis-Legalisierung in Deutschland
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland wurde durch die Bundesregierung angestoßen, um den Herausforderungen der bisherigen Drogenpolitik zu begegnen. Immer mehr Menschen, insbesondere unter 30 Jahren, konsumieren Cannabis, was 2021 über vier Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren betraf, wie bundesregierung.de berichtet. Der Schwarzmarkt birgt Gesundheitsrisiken, einschließlich Verunreinigungen und einem unbekannten THC-Gehalt.
Der Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Cannabis basiert auf einem 2-Säulen-Eckpunktepapier aus April 2023. Dies erlaubt Erwachsenen, bis zu drei Cannabis-Pflanzen privat anzubauen und fördert nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen, die seit dem 1. Juli 2024 Cannabis an Erwachsene weitergeben dürfen. Auch Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie die Stärkung von Aufklärung und Prävention zum Cannabiskonsum sind Teil der neuen Drogenpolitik.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die erste legale Cannabis-Ausgabe in Berlin ein wichtiger Schritt im Rahmen der neuen Drogenpolitik des Landes darstellt, die auf Sicherheit und Gesundheitsschutz abzielt und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Cannabis verändert.