
In Berlin mehren sich die Überfälle auf Fahrer von Fahrdienstleistern. Am Sonntag, den 17. März 2025, registrierte die Polizei zwei Vorfälle, die möglicherweise in einen größeren Zusammenhang von Jugendgewalt eingebettet sind. Am Abend wurden die Fahrer mit brutalen Methoden attackiert, wobei nur der Mut und die Entschlossenheit eines Fahrers Schlimmeres verhindern konnten.
Der erste Überfall ereignete sich im Ortsteil Fennpfuhl in Lichtenberg um 22:30 Uhr. Ein 54-jähriger Fahrer eines Großraumtaxis wurde von einem Unbekannten am Hals gewürgt. Währenddessen versuchten vier weitere Männer, ins Auto einzusteigen. Durch sein schnelles Reagieren, indem er stark beschleunigte und abrupt abbremste, gelang es ihm, den Überfall abzuwehren. Obwohl der Fahrer unverletzt blieb, zeigt dieser Vorfall die aggressive Taktik, mit der die Täter vorgehen.
Der Überfall in Gesundbrunnen
<pWenig später, um 1:30 Uhr, kam es in Gesundbrunnen zu einem zweiten Überfall, bei dem ein 55-jähriger Fahrer betroffen war. Er wurde in der Lortzingstraße ausgeraubt, nachdem die Täter ihn am S-Bahnhof Adlershof abgeholt hatten. Einer der Angreifer täuschte eine Zahlung vor, während ein Komplize ihn von hinten ablenkte und würgte. In der Folge wurde dem Fahrer die Geldbörse entrissen, und auch er klagte anschließend über Atemnot, benötigte jedoch keine medizinische Behandlung. Die Polizei prüft nun mögliche Zusammenhänge zwischen diesen beiden Taten.
Diese Überfälle sind Teil eines besorgniserregenden Trends. Im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg ist Jugendgewalt, insbesondere Raub und Bedrohungen durch Gruppierungen, stark angestiegen. Nach Angaben von rbb24.de gab es ein beachtliches Wachstum der registrierten Fälle in den vergangenen Jahren: Von 47 Fällen im Jahr 2021 auf 557 im Jahr 2022, gefolgt von 591 Fällen im Jahr 2023, wobei Prenzlauer Berg der häufigste Tatort war.
Festnahmen und Verantwortlichkeit
Am Freitag wurden in einem weiteren, ähnlich gelagerten Vorfall in Rudow drei Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren nach einem schweren Raubüberfall festgenommen. Diese hatten einen Fahrdienstleister bestohlen, nachdem sie diesen mit einer gefälschten Anfrage bestellten. Die Täter, darunter zwei 14-Jährige und ein 13-Jähriger, waren zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach wegen ähnlicher Delikte auffällig geworden. Das Jugendstrafrecht sieht für unter 14-Jährige jedoch keine strafrechtliche Verfolgung vor, was die Situation kompliziert macht. polizeiberichte-berlin.de berichtet zudem, dass die Ermittlungsbehörden weitere Taten in den letzten zwei Monaten vermuten.
Beunruhigend bleibt, dass die Täter häufig unter 14 Jahren alt sind und somit als strafunmündig gelten. Dies führt dazu, dass viele von ihnen trotz zahlreicher Übergriffe nicht zur Verantwortung gezogen werden können. In Pankow, dem Bezirk mit der höchsten Bevölkerungszahl von Jugendlichen, sind diese Vorfälle besonders häufig. Die Polizei hat zwar in den meisten Fällen Täter ermittelt, jedoch bleibt die Frage, wie man mit der zunehmenden Gewalt und den veränderten Gangarten der Jugend umgehen kann, weiterhin offen.