Friedrichshain-Kreuzberg

Neues Zentrum für chronisch kranke Kinder in Westend genehmigt!

Nach einem langwierigen Rechtsstreit haben die Berliner DRK-Kliniken endlich grünes Licht für die Errichtung eines Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) in Westend erhalten. Dies ermöglicht es, rund 1.000 Kindern mit chronischen Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes, Epilepsie und neuromuskulären Leiden eine spezialisierte Betreuung zu bieten. Die Entscheidung, die zur Genehmigung des Zentrums führte, wurde durch das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg getroffen, nachdem zuvor der Berufungsausschuss das Notwendige einer solchen Einrichtung in Frage gestellt hatte.

Das Konzept der Sozialpädiatrischen Zentren sieht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzt:innen, Pflegekräften, Sozialpädagog:innen und Psycholog:innen vor, um chronisch kranken Kindern eine langfristige Unterstützung bieten zu können. In Berlin gibt es bereits mehrere SPZ, darunter Einrichtungen an der Charité und am Vivantes-Klinikum Friedrichshain, die andere spezialisierte Behandlungen anbieten.

Finanzielle Herausforderungen

Die neuen Entwicklungen kommen zeitgleich mit den finanziellen Schwierigkeiten, mit denen die DRK-Kliniken in den letzten Jahren zu kämpfen haben. Der Betreiber musste bereits Behandlungen anbieten, erhielt jedoch nicht die vollen Kosten erstattet. Dies führte zu jährlichen Verlusten von mehreren hunderttausend Euro. Während die Kliniken pro Kind im Schnitt lediglich 47 Euro pro Quartal verdienen, belaufen sich die Ausgaben auf bis zu 700 Euro. Diese Diskrepanz macht die wirtschaftliche Lage der DRK-Kliniken alarmierend.

Da schätzungsweise 70 Prozent aller Kliniken in Deutschland defizitär sind, steht die gesamte Branche vor enormen Herausforderungen. Hauptursachen sind die knappen Krankenhauspauschalen und das stagnierende staatliche Investitionsniveau. Um den Kostendruck zu mildern, plant die Bundesregierung eine umfassende Krankenhausreform, die auch zu einer stärkeren Spezialisierung der Kliniken führen soll.

Zukünftige Schritte der DRK-Kliniken

Angesichts der finanziellen Lage beabsichtigen die DRK-Kliniken, zusätzliches Personal einzustellen und die räumlichen Gegebenheiten für das neue Sozialpädiatrische Zentrum zu verbessern. Dabei stehen Verhandlungen mit den Krankenkassen über die Kostenübernahme auf der Agenda. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Qualität der Versorgung für die betroffenen Kinder langfristig sicherzustellen.

Die DRK-Kliniken haben in den letzten Jahren bereits einige drastische Schritte unternommen, darunter die Schließung der Kinderchirurgie in Westend und die geplante Umwandlung des kleinsten Standorts in Mitte im Jahr 2026. Diese Entwicklungen verdeutlichen den Anpassungsdruck, den die Kliniken aus ökonomischen Gründen verspüren.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin bildet das Sozialpädiatrische Zentrum eine wichtige Schnittstelle zwischen klinischer Pädiatrie, pädiatrischer Rehabilitation und öffentlichem Gesundheitsdienst. Diese Zentren konzentrieren sich nicht nur auf die rein medizinische Versorgung, sondern spielen auch eine zentrale Rolle in der Beratung und Anleitung von Bezugspersonen und bieten ein hohes Maß an interdisziplinärer Behandlung.

Die neue Einrichtung in Westend wird daher nicht nur der medizinischen Versorgung von Kindern mit speziellen Bedürfnissen dienen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zu einer ganzheitlicheren Betreuung in einem sich wandelnden Gesundheitsystem leisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tagesspiegel.de
Weitere Infos
diabetes-kids.de
Mehr dazu
dgspj.de

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