
Auf dem Tempelhofer Feld in Berlin-Tempelhof-Schöneberg entsteht ein neues Wohnprojekt für Flüchtlinge. Geplant sind neun Wohncontainerblöcke, die Platz für 1000 Flüchtlinge bieten und voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2026 bezogen werden können. Dies wurde von der Berliner Zeitung berichtet. Das Konzept für den Bau liegt bereits vor, um die drängenden Wohnungsprobleme, besonders unter Flüchtlingen, zu lösen.
Aktuell wohnen viele Flüchtlinge in alten Hangars und Wohncontainern auf dem ehemaligen Flughafengelände. Derzeit leben dort 2147 Menschen, was darauf hinweist, dass die bestehenden Unterkünfte bereits stark ausgelastet sind, wie auch der Tagesspiegel feststellt. Dies erweist sich als problematisch, da die Bedingungen in den Notunterkünften oft stark kritisiert werden.
Integration und Unterstützung
Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die Schaffung einer Willkommensschule auf einem Parkplatz, die speziell für Kinder und Jugendliche aus den Containerunterkünften gebaut wird. Diese Schule soll bereits in diesem Herbst ihren Betrieb aufnehmen. Diese Initiative zielt darauf ab, den geflüchteten Kindern einen besseren Zugang zu Bildung zu ermöglichen, während sie in Berlin leben.
Insgesamt ist die Situation in Berlin angespannt: Rund 35.000 Flüchtlinge leben in regulären Unterkünften, zusätzlich sind etwa 10.000 in Notunterkünften untergebracht, einschließlich der ehemaligen Flughäfen Tempelhof und Tegel. Diese Zahlen machen deutlich, dass eine akute Notwendigkeit besteht, die Kapazitäten auszubauen, um den ansteigenden Zuflüssen von Asylbewerbern gerecht zu werden. In den ersten drei Quartalen 2024 kamen rund 16.200 Flüchtlinge in Berlin an, im Vergleich zu 24.400 im selben Zeitraum 2023 – ein Anstieg von etwa 50 Prozent.
Zukünftige Planungen
Die langfristige Strategie der Stadt beinhaltet, bis 2026 ein zehnstöckiges Wohnhaus an der Hasenheide zu bauen, das Platz für rund 1500 Menschen bieten soll. Hierunter sind mehrere Hundert unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorgesehen, die ursprünglich auf 500 Personen geschätzt wurden, nun jedoch auf 260 reduziert werden.
In Lichtenberg war ursprünglich der Bau einer Unterkunft an der Klützer Straße geplant, jedoch wurde dieses Vorhaben verworfen. Stattdessen sollen in Pankow weitere Unterkünfte für Geflüchtete entstehen. Laut einem Bericht von Entwicklungsstadt Berlin sind an fünf zusätzlichen Standorten insgesamt 1400 neue Plätze für Flüchtlinge in Planung.
Die Stadtverwaltung steht vor einer gewaltigen Herausforderung, der sie mit verschiedenen Maßnahmen begegnen möchte. Der Druck auf die bestehenden Einrichtungen wächst und die richtungsweisenden Projekte, die sich im Bau befinden, könnten entscheidend sein, um die Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Berlin zu verbessern. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) spielt eine Schlüsselrolle in der Koordinierung dieser Maßnahmen und der Schaffung geeigneter Unterkünfte.