Friedrichshain-Kreuzberg

Kottbusser Tor: Rekommunalisierung bringt Hoffnung und neue Herausforderungen!

Die Rekommunalisierung am Kottbusser Tor bleibt ein heiß diskutiertes Thema. Zum Jahreswechsel 2021/22 übernahm das landeseigene Wohnungsunternehmen Howoge etwa 15.000 Wohnungen von Deutsche Wohnen und Vonovia. Diese Rückkehr des Wohnraums in die Hände öffentlicher Trägerschaft wurde von Geschäftsführer Ulrich Schiller als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Auftrags zur Sicherung von bezahlbarem Wohnraum hervorgehoben. Dennoch kämpfen die Mieter*innen am Kottbusser Tor mit bedeutenden Herausforderungen.

Berichten zufolge, beispielsweise von nd-aktuell, stehen zahlreiche Sozialbindungen in der Region vor dem Auslaufen. Dies könnte dazu führen, dass die Mieten exorbitant ansteigen und Mieter*innen den Anspruch auf Mietzuschüsse verlieren. Neben den finanziellen Sorgen haben die Bewohner*innen mit extrem hohen Betriebskosten zu kämpfen, die insbesondere durch Heizungsanlagen im sogenannten „Contracting“-Modell in die Höhe getrieben werden. Diese Praxis führte im Jahr 2022 beispielsweise dazu, dass Mieter*innen im Schnitt 0,91 Euro pro Quadratmeter für Heizung und Warmwasser zahlten – in Contracting-Anlagen sogar bis zu 3,10 Euro.

Gestiegene Mieten und soziale Unsicherheit

Die Problematik der steigenden Mieten wird verstärkt durch die allgemeine angespannte Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt, wo die Preise seit Jahren explodieren. Zwischen 2011 und 2017 stiegen die Angebotsmieten im Postleitzahlengebiet 10999, das Kottbusser Tor umfasst, um 55 Prozent. Diese Entwicklung hat zur Verdrängung von einkommensschwachen Haushalten in vielen Berliner Vierteln beigetragen. Immobilien Aktuell verweist darauf, dass der Senat im Jahr 2016 Unterstützung für Modellprojekte der Mieter*innen-Selbstverwaltung beschloss, um den Bewohner*innen mehr Mitspracherechte zu geben und sie vor einer möglichen (Re)Privatisierung zu schützen.

Trotz der komplizierten Umstände erzielen die Mieter*innen am Kottbusser Tor Erfolge in der Mitbestimmung. So hat der Mieter*innenbeirat die Kommunikation mit dem Vermieter verbessert, auch wenn die materielle Verbesserung der Wohnsituation noch bescheiden ausfällt. Die Rekommunalisierung wurde von den Mieter*innen insgesamt als Erfolg gewertet, trotz der bestehenden Missstände.

Schlechte Instandhaltung und Hoffnung auf Zukunft

Ein zentrales Problem bleibt der Zustand der Gebäude. Der vorherige Eigentümer, Deutsche Wohnen, unternahm kaum Instandhaltungsmaßnahmen, was zu ausfallenden Heizungen und kaputten Aufzügen führte. Im Sinne der Verbesserung wurde bereits mit Instandsetzungsarbeiten an den betroffenen Gebäuden begonnen. Die Rückkehr in den kommunalen Besitz ermöglicht nicht nur eine synergistische Lösung zu finden, sondern könnte langfristig auch Stabilität für die Mieter*innen bringen.

Wie KottbusserTor.org berichtet, sind zahlreiche kurzfristige Maßnahmen in Planung, um den drohenden Mietsteigerungen entgegenzuwirken und die Lebensqualität im Kottbusser Tor zu verbessern. Hierbei wird auch angestrebt, den Subventionsabbau auszusetzen und die Mieterräte zu stärken.

Abschließend bleibt die Situation am Kottbusser Tor gespalten zwischen Hoffnungen auf verbesserte Lebensverhältnisse durch Rekommunalisierung und der anhaltenden Unsicherheit, die durch hohe Mieten und schlechte Wohnverhältnisse hervorgerufen wird. Die kommenden Jahre sind entscheidend, um eine wirklich nachhaltige Verbesserung für die Mieter*innen zu gewährleisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nd-aktuell.de
Weitere Infos
kottbussertor.org
Mehr dazu
immobilien-aktuell-magazin.de

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