Friedrichshain-Kreuzberg

Kampf um den Club: About Blank in Berlin bittet um finanzielle Hilfe!

Die Berliner Clubszene ist bekannt für ihre Vielfalt und Kreativität, doch ein Klub steht derzeit vor akuten finanziellen Schwierigkeiten: Das „about blank“ in Friedrichshain. Mit einer Spendenaktion von 150.000 Euro will der Club seine Existenz bis zum 3. Mai sichern. Die steigenden Preise in der Gastronomie, die durch anhaltende Inflation und die Nachwirkungen der Pandemie verschärft werden, setzen dem renommierten Club stark zu. „about blank“ ist nicht nur ein Ort für Musik und Tanz, sondern auch ein wichtiger Teil der politischen Kultur in Berlin.

Die Betreiber des Clubs informieren, dass sie auf Unterstützung durch die Stadt und den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg angewiesen sind. Eine erfolglose Bewerbung um Kulturförderung in diesem Jahr hat die finanzielle Lücke weiter vergrößert. Zudem erhöhten sich die Grundsteuern, was die Situation zusätzlich belastet. Der Club hat bereits angekündigt, dass er alternative Einnahmequellen erschöpft hat, da eine Erhöhung der Eintrittspreise nicht im Sinne der Inklusion wäre.

Unterstützung durch Spenden

Um die drohende Schließung abzuwenden, bittet „about blank“ um Spenden. Für Unterstützer gibt es verschiedene Anreize: Ab einer Spende von 20 Euro erhält man ein Feuerzeug, für 300 Euro kann man im Clubgarten zelten und eine Spende von 1312 Euro sichert einen lebenslangen freien Eintritt. Allerdings bleibt unklar, wie „lebenslang“ in der heutigen unsicheren Lage überhaupt zu definieren ist.

Zusätzlich beeinträchtigen soziale Spannungen in der Gesellschaft das Lebensumfeld des Clubs. Der fortdauernde Nahostkonflikt hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Clubszene, wobei „about blank“ aufgrund seiner klaren politischen Haltung als „pro-israelisch“ wahrgenommen wird und deshalb Boykotten und Anfeindungen ausgesetzt ist. Diese Wahrnehmung hat zu Absagen wichtiger Veranstaltungen geführt, was die finanziellen Probleme weiter verschärft.

Politische Haltung und Zukunftsperspektiven

„about blank“ ist als linker und antifaschistischer Club bekannt und hat sich stets für soziale Gerechtigkeit und Feminismus eingesetzt. Die Betreiber haben auch Veranstaltungen initiiert, die sich mit dem Thema Antisemitismus innerhalb linker Bewegungen auseinandersetzen. Die Schließung des Clubs würde nicht nur einen Verlust für die Partyszene, sondern auch für die linkspolitische Kultur in Berlin bedeuten, da es nur eine Handvoll solcher Clubs in Deutschland gibt.

Die aktuelle Krise wird von vielen als Sinnbild für die Herausforderungen der gesamten Club- und Kulturszene gesehen. Der bevorstehende Ausbau der A100, die in unmittelbare Nähe des Clubs geplant ist, verstärkt die Unsicherheiten weiter. Regelmäßige Gegendemos gegen diesen Ausbau haben bereits stattgefunden, doch die Auswirkungen sind ungewiss.

Um die Situation zu verbessern, wurde die Kampagne „Crushkurs statt Clubcrash“ ins Leben gerufen. Diese soll darauf abzielen, nicht nur finanzielle Unterstützung zu mobilisieren, sondern auch die Bedeutung des Clubs für die kulturelle Identität der Stadt zu verdeutlichen. Die Zukunft von „about blank“ bleibt somit ein zentrales Thema in der Diskussion um die Berliner Clubkultur.

Die Spendenaktionen sind ein erster Schritt, um die Zukunft des Clubs zu sichern. In einer sich ständig verändernden Stadt wie Berlin, wo kreative Räume immer wieder unter Druck geraten, ist „about blank“ ein Leuchtturm des Widerstands, sowohl gegen kommerzielle Interessen als auch gegen den Verlust kultureller Identität.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
berlin-live.de
Weitere Infos
tip-berlin.de

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