Friedrichshain-Kreuzberg

Hebt den Kühlschrank! Berliner Supermarkt rettet Lebensmittel zu Dumpingpreisen!

Viele Menschen kennen das Problem: Gegen Ende des Monats sind Kühlschränke oft leer und die Geldbeutel schmal. Ein Supermarkt in Berlin-Friedrichshain bietet nun eine kreative Lösung für dieses alltägliche Dilemma. Der Inhaber René Heiden hat einen besonderen Ansatz entwickelt, um sowohl Geld zu sparen als auch Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Über die App „Too Good To Go“ haben Kunden die Möglichkeit, übrig gebliebene Lebensmittel zu stark reduzierten Preisen zu erwerben.

Die Tüten, die die Kunden kaufen können, sind mit einer Überraschung gefüllt – der genau Inhalt bleibt unbekannt, bis die Tüte geöffnet wird. Oft finden sich in diesen Tüten frisches Obst, Gemüse, Milchprodukte und Backwaren von „Zeit für Brot“. Die Preise für die Tüten liegen zwischen 3 und 4 Euro, was gerade einmal ein Drittel des Warenwerts entspricht. „Ich habe Anfang 2023 den Laden eröffnet, weil ich einen klaren Bedarf in meinem Kiez erkannt habe“, erzählt Heiden.

Ein neues Konzept gegen Lebensmittelverschwendung

Heiden betreibt nicht nur einen Supermarkt, sondern er setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit ein, indem er unverpackte Lebensmittel in großen Glasbehältern anbietet. Um den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung weiter zu unterstützen, werden samstags übrig gebliebene Produkte online über die App angeboten. In beeindruckenden 95 Prozent der Fälle werden diese Lebensmittel auch verkauft. „Die Kunden schätzen es, kreativ mit neuen Lebensmitteln zu kochen“, so Heiden.

Die App zeigt den Warenwert der Tüten an, wodurch das Preis-Leistungs-Verhältnis äußerst attraktiv ist. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der das Budget vieler Haushalte genau kalkuliert werden muss. Kunden können nicht nur Geld sparen, sondern auch neue Läden in ihrem Kiez entdecken und gleichzeitig einen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen leisten.

Die Rolle von Too Good To Go

Too Good To Go (TGTG) selbst hat sich als effektives Werkzeug im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung etabliert. Das dänische Start-up hat bereits über sechs Millionen Lebensmittelportionen gerettet und ermöglicht es Nutzern, Lebensmittel kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums zu vergünstigten Preisen zu kaufen. Ein Beispiel hierfür ist eine Bio-Kiste mit Obst und Gemüse, die nur 3,90 Euro kostet. In ganz Deutschland kooperieren über 5700 Unternehmen, darunter namhafte Filialen wie Netto, Edeka und Starbucks, mit TGTG.

Trotz der Erfolge gibt es auch kritische Stimmen. Antonio Link, Geschäftsführer des Restaurants Hopfen & Salz, äußert Bedenken hinsichtlich der Provision, die TGTG erhebt, da diese die Margen seiner Geschäftstätigkeit stark reduziert. Der WWF hat zudem angemerkt, dass TGTG nicht zur Transformation des Ernährungssystems beiträgt, obwohl die App Händler motiviert, mehr Lebensmittel bis kurz vor Ladenschluss anzubieten.

In den letzten Jahren sind zahlreiche Apps entstanden, die darauf abzielen, Lebensmittel und krummes Gemüse aus der Landwirtschaft vor der Verschwendung zu bewahren. Diese Entwicklung zeigt, dass es einen hohen Bedarf gibt, Lebensmittelreste aus der Gastronomie zu retten, insbesondere wenn diese Reste am Ende eines Geschäftstags nicht mehr verkauft werden können.

Die Initiativen wie die von René Heiden in Berlin-Friedrichshain und die Plattformen wie TGTG sind wichtige Schritte gegen die alarmierenden Raten der Lebensmittelverschwendung, die in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, weit verbreitet sind. Es bleibt zu hoffen, dass solche Konzepte weiterhin Popularität gewinnen und dazu beitragen, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und verantwortungsbewussten Konsum zu schärfen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
berlin-live.de
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sueddeutsche.de
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wirfuerbio.de

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