
Am 1. April 2025 kündigen die Berliner Bäder Betriebe (BBB) eine deutliche Preiserhöhung für die Freibäder an. Besonders beliebt bei Berlinerinnen und Berlinern ist das Freibad im Stadtteil Kreuzberg, umgangssprachlich als „Prinzi“ bekannt. Ab dem 4. Mai 2025 müssen die Gäste für ein Tagesticket bis zu 7 Euro zahlen, während der Preis zuvor bei 5,50 Euro lag. Auch die Mehrfachkarten sind betroffen: Eine Karte für 20 Besuche wird von 70 Euro auf nunmehr 80 Euro erhöht.
Die neuen Preise betreffen eine Vielzahl von Freibädern in Berlin, die in unterschiedliche Kategorien unterteilt sind. Zu den günstigsten Bädern zählen das Kinderbad Marzahn, das Kinderbad Monbijou und das Sommerbad Staaken-West, die alle 6 Euro kosten. Kombibäder, wie das Bad in der Seestraße oder in Gropiusstadt, kosten 6,50 Euro. Die Sommerbad-Kategorie 1, zu der unter anderem die Bäder am Insulaner und in Neukölln gehören, liegt im Preis bei 7 Euro, wobei ermäßigte Tickets für 4,20 Euro erhältlich sind.
Preiserhöhungen und deren Auswirkungen
Die Entscheidung zur Preisanpassung ist die erste seit über elf Jahren und ist nicht nur auf den Eintrittspreis beschränkt. Auch die Preise in den Kiosken der Freibäder sind gestiegen, was die Gesamtkosten eines Besuchs in Kreuzberg erheblich in die Höhe treibt. Beispielsweise kosten Pommes rot-weiß bereits 4 Euro. Bei einem typischen Freibadbesuch, der ein Tagesticket und Pommes umfasst, belaufen sich die Ausgaben schnell auf etwa 11 Euro – und das ohne Getränke oder Eis.
Die Preiserhöhungen könnten besonders einkommensschwache Menschen vom Freibadbesuch ausschließen, was in einem Berlin mit dicht besiedelten Wohnvierteln wie Neukölln und Kreuzberg negative Konsequenzen haben könnte. Diese Stadtteile sind nicht nur für ihre hohe Bevölkerungsdichte bekannt, sondern auch für die Tatsache, dass die Menschen hier oft lange Schlangen an den Freibadeingängen bilden müssen.
Neues Tarifsystem und zukünftige Herausforderungen
Gemäß der Informationen von taz wird ein neues Tarifsystem am 5. Mai in Kraft treten, das die Preise für Freibäder und Hallenbäder unterscheidet. Die Tarife variieren je nach Ausstattung und werden auch von der Buchungszeit beeinflusst. Tickets, die eine Woche im Voraus erworben werden, sind günstiger.
Der Bäderchef Johannes Kleinsorg betont, dass die höheren Preise teilweise notwendig sind, um gestiegene Kosten für Energie und Personal zu kompensieren. Ein Großteil der Preissteigerung ist eine Reaktion auf die reduzierte finanzielle Unterstützung durch den Senat, der 75 Millionen Euro an Zuschüssen kürzt, einschließlich eines Wegfalls der Energiekostenzuschüsse von 3 Millionen Euro. Dies führt auch dazu, dass das Wasser der Freibäder nicht mehr auf eine angenehme Temperatur beheizt wird, sondern lediglich mit Leitungstemperatur von etwa 12 Grad eingelassen wird. Die ungeheizten Freibäder könnten in den ersten Wochen nach der Eröffnung nur schwer nutzbar sein, während lediglich sechs Bäder mit Solarabsorberanlagen beheizt bleiben.
Im Jahr 2024 zählten die Sommerbäder 1,9 Millionen Besucher und verzeichneten damit einen Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was vor dem dramatischen Anstieg der Preise eine positive Entwicklung darstellt. Die Kassen der Freibäder werden wieder besetzt sein, und die Tickets sollen in den Bädern verkauft werden, nachdem es in der Vergangenheit Proteste gegen die Einführung einer verpflichtenden Online-Reservierung gegeben hatte.