Friedrichshain-Kreuzberg

Essen retten: So gelingt die Lebensmittelrettung in Friedrichshain!

In Berlin-Friedrichshain gibt es eine kreative Antwort auf das Problem der Lebensmittelverschwendung. Der Supermarkt, geführt von René Heiden, bietet spezielle reduzierte Lebensmittel, die oft am Ende des Monats eine willkommene Erleichterung für Verbraucher darstellen. In Zeiten, in denen viele Menschen mit leeren Kühlschränken und schmalen Geldbeuteln kämpfen, ist dieses Angebot besonders relevant. Heiden hat den Laden Anfang 2023 eröffnet, um der hohen Nachfrage in seinem Kiez gerecht zu werden. Kunden, die die App „Too Good To Go“ nutzen, können dort übrig gebliebene Lebensmittel zu einem Bruchteil des regulären Preises erhalten.

Das Angebot umfasst eine große Bandbreite an Lebensmitteln, darunter Sushi, Sandwiches und Bio-Produkte. Die Kunden schätzen die Überraschung, die jede Tüte bietet, deren genaue Inhalte oft erst beim Abholen bekannt werden. Zu den typischen Zutaten gehören frisches Obst, Gemüse, Milch, Sahne und sogar ein Laib Brot von der bekanntesten Bäckerei Berlins, „Zeit für Brot“. Die Tüten kosten zwischen 3 und 4 Euro und repräsentieren damit etwa ein Drittel ihres ursprünglichen Wertes. Diese preisgünstige Möglichkeit erfreut sich bei den Verbrauchern großer Beliebtheit, da es ihnen ermöglicht, kreativ neue Gerichte zuzubereiten und dabei Geld zu sparen.

Gemeinsames Ziel: Lebensmittelverschwendung reduzieren

Der Supermarkt in Friedrichshain ist Teil einer größeren Bewegung, die sich mit der Lebensmittelverschwendung in Deutschland befasst. Laut der Verbraucherzentrale werfen Haushalte jährlich etwa 6 Millionen Tonnen Lebensmittel weg, was im Durchschnitt 75 kg pro Person entspricht. Ein erheblicher Teil dieser Abfälle könnte vermieden werden. Auch im Einzelhandel und in der Gastronomie fallen große Mengen an Lebensmitteln an, die nicht verbraucht werden. Apps wie „Too Good To Go“ helfen, diese Lebensmittelrettungsbewegung voranzutreiben, indem sie eine Plattform bereitstellen, über die Nutzer vergünstigte Lebensmittel finden können.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat bereits 2019 eine nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung vorgelegt. Das Ziel ist eine Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030. Im Jahr 2022 betrug die Lebensmittelabfallmenge in Deutschland insgesamt etwa 10,8 Millionen Tonnen. Um diesem Problem entgegenzutreten, sind nicht nur die Verbraucher gefordert, sondern auch Verhaltensänderungen innerhalb der gesamten Lebensmittelversorgungskette nötig. Dialogforen und verschiedene Initiativen, darunter die Initiative „Zu gut für die Tonne!“, wurden eingerichtet, um neue Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu entwickeln.

Im Supermarkt in Friedrichshain ist es das Ziel, in 95 Prozent der angebotenen Fälle die Tüten zu verkaufen, und das gelingt. Heiden verkauft auch samstags Lebensmittel, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen, über die App, und das Geschäft hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen. Die Kombination aus sozialem Engagement und wirtschaftlicher Intelligenz zeigt, wie kreative Konzepte zur Rettung von Lebensmitteln in städtischen Gebieten nicht nur notwendig, sondern auch lukrativ sein können. Verbraucher werden dadurch nicht nur sensibilisiert, sondern können aktiv an der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung teilnehmen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
berlin-live.de
Weitere Infos
kaufda.de
Mehr dazu
bmel.de

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