Friedrichshain-Kreuzberg

Böllerverbot für Deutschland: Grüne fordern Ende des Feuerspuks!

Die Diskussion um ein ganzjähriges und bundesweites Böllerverbot hat durch einen Antrag des Kreisverbands Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg an Fahrt aufgenommen. Auf dem Parteitag der Grünen fand dieser Antrag eine Mehrheit und fordert nun umfassende Maßnahmen gegen den Verkauf von Feuerwerkskörpern. Bundestags-Fraktionschefin Britta Haßelmann rief dazu auf, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der Städten und Gemeinden die Möglichkeit gibt, Böllerverbote zu erlassen und entsprechende Erlaubniszonen zu definieren. Dies ist besonders wichtig testamentbedingt, da in der vergangenen Silvesternacht bundesweit fünf Menschen infolge von Feuerwerksunfällen ums Leben kamen. Zudem gab es zahlreiche Verletzte, darunter auch Kinder und Polizisten, was die Debatte über die Gefahren von Feuerwerk befeuert.

Vasili Franco, einer der Antragsteller, wies auf die negativen Folgen von Feuerwerk hin, die sowohl Mensch als auch Tier betreffen. Luftverschmutzung und Stress für Tiere wurden als zentrale Argumente gegen das beliebte Silvesterfeuerwerk angeführt. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) unterstützen diesen Vorstoß und haben bereits im Januar zwei Petitionen für ein Böllerverbot an das Bundesinnenministerium übergeben. Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der DUH, forderte ein generelles Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch, um Mensch, Tier und Umwelt zu schützen.

Negative Auswirkungen von Feuerwerk

Die Auswirkungen von Feuerwerk sind jedoch nicht nur von persönlichem Leid geprägt. Statistiken zeigen, dass in Deutschland jährlich rund 2.050 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerkskörper freigesetzt werden, was etwa 1% der gesamten PM10-Emissionen ausmacht. Davon sind besonders gesundheitsschädigende PM2.5-Partikel betroffen, die durch ihre feine Struktur tief in die Atemwege eindringen können. Zu den negativen Effekten zählen auch Verbrennungen, Augenverletzungen und Hörschädigungen. Darüber hinaus entstehen enorme Müllmengen während und nach den Feierlichkeiten, und der Eintrag von Plastik in die Umwelt ist ebenfalls ein ernstzunehmendes Problem. Die Belastung der Luft an Silvester erreicht besonders nach Mitternacht hohe Werte, wobei viele Messstationen mehrere Tausend Mikrogramm pro m³ registrieren.

Besonders am Neujahrstag ist die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub stark erhöht. Es zeigt sich, dass die PM10-Werte oft die Tagesgrenzwerte überschreiten. An den Neujahrstagen in den Jahren 2021 und 2022 waren die Werte aufgrund der Corona-Maßnahmen ohne Feuerwerk niedrig, jedoch stieg die Belastung im Jahr 2023 wieder an, nachdem die Maßnahmen aufgehoben worden waren.

Die Kontroversen um das Böllerverbot

Die Diskussion rund um das Böllerverbot ist komplex. Während die Befürworter auf die gesundheitlichen und ökologischen Schäden hinweisen, betonen Kritiker die Tradition und den Spaß, den Feuerwerk für viele Menschen ausmacht. Eine generelle Lösung scheint schwierig, da nicht nur das Freizeitvergnügen in Frage steht, sondern auch Aspekte der persönlichen Freiheit und des Brauchtums.

Die Initiative der Grünen könnte jedoch den Weg für eine intensivere gesetzliche Regelung ebnen, die sowohl den Schutz von Menschen und Tieren als auch die Reduzierung von Umweltverschmutzung in Betracht zieht. Die Debatte wird voraussichtlich auch im kommenden Jahr im politischen Raum weitergeführt, da die Zahlen zur Luftschadstoffbelastung keine erfreuliche Entwicklung zeigen und der Ruf nach mehr Sicherheit und Umweltschutz lauter wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tagesspiegel.de
Weitere Infos
pyroland.de
Mehr dazu
umweltbundesamt.de

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