Friedrichshain-Kreuzberg

Berliner Nachtcafé „Obdach“ schließt: Nachbarn fordern Alternative!

Im Herzen Berlins, genauer gesagt in der Samariterkirche in Friedrichshain, musste das Nachtcafé „Obdach“ am 1. Januar 2025 seine Türen schließen. Nach 24 Jahren, in denen es rund 20 wohnungslosen Menschen einen Ort zum Übernachten, Essen und zur Toilettennutzung bot, ist der Verlust des beliebten Anlaufpunkts für viele jedoch schwer wiegend. Die Schließung kam aufgrund von Beschwerden aus der Nachbarschaft über Ruhestörungen, Vermüllung und beeinträchtigte Zustände durch betrunkene Personen. Verantwortliche Pfarrerin Jasmin El-Manhy bestätigte, dass die Räume nach einer Renovierung nicht mehr für obachlose Menschen zur Verfügung stehen werden, was bei Nachbarn und Organisationen auf Unmut stößt. Ein Beispiel hierfür ist die Nachbarschaftsinitiative „Wir bleiben alle Friedrichshain“, die sich vehement für den Erhalt dieser Einrichtung einsetzt.

Am Dienstagabend fand eine Diskussionsveranstaltung statt, die über 40 Menschen anzog, um Unterstützung für „Obdach e.V.“ zu suchen und die Bedeutung des Nachtcafés zu erörtern. Die Mitglieder des Vereins hoben hervor, dass das Nachtcafé weniger strenge Regeln hat und zusätzliche Dienstleistungen wie Wäschewaschen und Duschen anbietet. Die Vorstandsmitglieder berichteten, dass es keine Gesprächsangebote von der Gemeinde gegeben habe und die Schließung für sie überraschend kam. Teilnehmer der Veranstaltung kamen überein, den Dialog mit der Gemeinde zu suchen und Ideen wie Petitionen oder öffentliche Küchen zu entwickeln. Pfarrerin Yasmin El-Manhy musste wegen Krankheit an der Versammlung teilnehmen, bestätigte jedoch den Entschluss, keine Übernachtungen mehr im Gemeindesaal zu gestatten. Ein potenzieller Kompromiss könnte jedoch darin bestehen, dass eine Essensausgabe vor Ort weiterhin stattfinden kann, um den Bedürftigen zu helfen.

Nachtcafés in Dresden: Ein tröstlicher Rückzugsort

Im Gegensatz zur Schließung in Berlin eröffnen in Dresden am 1. November 2024 bereits die 29. Ökumenische Nachtcafés, die bis zum 31. März 2025 geöffnet bleiben werden. Diese Initiativen, organisiert von christlichen Kirchgemeinden, soll nicht nur als Ergänzung zu städtischen Obdachlosenunterkünften dienen, sondern vor allem einen sicheren Rückzugsort für obdachlose Menschen während der kalten Wintermonate bieten.

Die Nachtcafés in Dresden haben täglich von Montag bis Sonntag von 19 bis 22 Uhr geöffnet und bieten zudem eine Vielzahl von Dienstleistungen an, darunter warme Mahlzeiten, Duschen und die Möglichkeit, Wäsche zu waschen. Die Orte der Nachtcafés wechseln je nach Wochentag, was eine breite Abdeckung für die Zielgruppe ermöglicht. Beispiele für diese Orte sind die Ev.-Luth. Dreikönigskirche und die Katholische Pfarrei „Heilige Familie“.

Umfassende Unterstützung für Wohnungslose

Die Diakonie Dresden unterstützt diese Initiativen logistisch und ist darüber hinaus auch in der ganzjährigen Wohnungsnotfallhilfe aktiv. Sie bietet Beratung in Fragen zu Miet- und Energieschulden, Räumungsklagen sowie vorübergehende Unterkünfte. Auch der Tagestreff „Schorsch“ bietet Unterstützung, unter anderem durch Duschen, PC-Nutzung und Verpflegung.

Für die Nachtcafés werden Freiwillige gesucht, um bei der Lebensmittelbeschaffung, der Vorbereitung der Schlafstätten und der Essensausgabe zu helfen. Spenden sind ebenfalls willkommen, besonders für warme Kleidung und Hygieneartikel. Die Unterstützung erfolgt teils durch das Sozialamt und Steuermittel, was die Notwendigkeit und Bedeutung solcher sozialen Angebote unterstreicht.

Die aktuelle Situation zeigt auf dramatische Weise, wie wichtig solche Rückzugsorte für wohnungslose Menschen sind. Während in Berlin ein Raum für diese vulnerable Gruppe verschwindet, werden in Dresden neue Hoffnungsspender geschaffen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nd-aktuell.de
Weitere Infos
diakonie-dresden.de
Mehr dazu
frankfurt.de

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